Covid-19: Trump wird mit Remdesivir und Anti-Körper-Cocktail behandelt

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Copyright Alex Brandon/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Euronews
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US-Präsident Donald Trump hat sich nach seiner Coronadiagnose auf Anraten seiner Ärzte zur stätionären Behandlung in ein Militärkrankenhaus begeben.

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US-Präsident Donald Trump hat sich nach seiner Coronadiagnose auf Anraten seiner Ärzte zur stätionären Behandlung in ein Militärkrankenhaus begeben.

Trump traf am Freitagabend (Ortszeit) mit einem Hubschrauber im Walter Reed Military Medical Center in Bethesda ein. Trump werde sich einige Tage vorsorglich dort aufhalten und seine Amtsgeschäfte aus der Präsidentensuite des Militärkrankenhauses führen, teilte das Weiße Haus mit.

Behandlung Trumps wird von Experten kritisiert

Laut der Mitteilung des Arztes - die eine Pressesprecherin auf Twitter veröffentlicht hat - wird Trump mit einer Remdesivir und mit einer neuen Anti-Körper-Therapie behandelt. "Er benötigt keinen zusätzlichen Sauerstoff, aber in Absprache mit Spezialisten haben wir uns entschieden, die Remdesivir-Therapie einzuleiten. Er hat seine erste Dosis erhalten und ruht sich aus."

In den USA haben einige Experten kritisiert, dass der Präsident mit einem neuen Anti-Körper-Cocktail behandelt wird. Dieses Medikament ist noch nicht offiziell zugelassen.

Trump soll eine Dosis synthetischer Antikörper des US-Pharmakonzerns Regeneron erhalten haben. Diese Therapie wird derzeit in klinischen Studien untersucht. Der Chef des Pharmaunternehmens Regeneron, Leonard Schleifer, erklärte laut "New York Times", sein Unternehmen habe den Wunsch des Weißen Hauses nach dem Anti-Körper-Cocktail gerne erfüllt. Trump sei nicht der erste Patient, der das Mittel bekommen habe.

In Europa ist Remdesivr im Juli als Medikament zur Behandung von Covid-19-Patienten zugelassen worden. Bei der Behandlung Trumps war aber auch von einer neuen Therapie mit Antikörpern des Virus die Rede.

Die EU-Arzneimittelbehörde (EMA) gab allerdings inzwischen bekannt, dass sie Berichte über mögliche Nierenschäden durch die Einnahme von Remdesivir prüfe. Einige Covid-19-Patienten sollen unter akuten Nierenschäden leiden, wobei allerdings bisher nicht klar sei, ob diese durch Remdesivir oder durch Covid-19 selbst ausgelöst wurden. Die EMA empfiehlt die Zulassung von Remdesivir nur für die Behandlung von erwachsenen Patienten oder von Jugendlichen ab zwölf Jahren, die an einer Lungenentzündung leiden und mit Sauerstoff versorgt werden müssen.

Am Freitag waren Donald Trump und seine Frau Melania positiv auf Covid-19 getestet worden.

Ich danke Ihnen vielmals. Ich weiß das zu schätzen. Ich werde es nie vergessen.
Donald Trump, US-Präsident

Donald Trump sagte kurz vor seiner Einlieferung in das Krankenhaus: "Ich möchte allen für die enorme Unterstützung danken. Ich gehe ins Walter-Reed-Krankenhaus. Ich glaube, es geht mir sehr gut, aber wir wollen sichergehen, dass alles klappt. Der First Lady geht es sehr gut. Ich danke Ihnen vielmals. Ich weiß das zu schätzen. Ich werde es nie vergessen. Danke."

Bei Trump hatten sich kurz nach Bekanntwerden der Diagnose leichte Krankheitsanzeichen eingestellt. Wie NBC News unter Berufung auf gut informierte Kreise meldet, hat Trump leichtes Fieber. Seine Frau klagt über leichten Husten und Kopfweh.

Der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, betonte, er gehe von einer schnellen Erholung Trumps aus. Vor seiner Einlieferung in das Krankenhaus wurde der US-Präsident zunmächst im Weißen Haus unter Quarantäne gestellt.

Biden setzt Wahlkampf fort

Joe Biden, Trumps Widersacher im US-Präsidentschaftswahlkampf, wünschte dem Amtsinhaber und dessen Gattin gute Besserung. Biden und seine Ehefrau unterzogen sich ebenfalls einem Coronavirus-Test. Dieser ergab keine Ansteckung. Er hoffe, dass dies als Erinnerung diene: „Tragen Sie eine Maske, halten Sie Abstand und waschen Sie Ihre Hände“, schrieb Biden.

Er setzte seinen Wahlkampf mit einer Veranstaltung im Bundesstaat Michigan fort. Dort hatte bei der Wahl 2016 Donald Trump die Nase vorn.

Trumps Mitarbeiterstab: Keine weiteren Ansteckungen

Auch der engste Mitarbeiterstab Trumps ließ sich auf eine mögliche Ansteckung untersuchen. Doch es gab jeweils Entwarnung: Weder Vizepräsident Mike Pence noch Trumps Tochter Ivanka und dessen Ehemann Jared Kushner - beide sind enge Berater des Präsidenten - tragen den Erreger in sich.

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