Die Auseinandersetzung im Kaukasus wird nicht allein mit Waffen geführt, Bilder und Desinformation sind genauso Teil der Kriegsführung. euronews-Journalisten berichten von beiden Seiten der Front.
Trotz neuer Appelle aus Russland und der Türkei zur Einhaltung der Waffenruhe dauern die Gefechte in der Konfliktregion Berg-Karabach im Südkaukasus an. Armenien meldete am Donnerstagmorgen einen «massiven Beschuss» im Norden und Südosten der Region und machte dafür Aserbaidschan verantwortlich.Aserbaidschan wiederum macht Armenien für den tod von 10 Zivilisten in Ganja durch einen nächtlichen Raketenbeschuss auf ein Wohnviertel verantwortlich.
Euronews Reporter berichten von beiden Seiten des Krieges
Die Bevölkerung zahlt den Preis für den brüchigen Waffenstillstand zwischen Aserbaidschan und Armenien. Dieses Viertel wurde wurde angeblich von einer armenischen Rakete getroffen, mindestens 10 Menschen wurden getötet, viele wurden verletzt, darunter auch Kinder.
Dieser Vorfall gehörte zu den schlimmsten seit dem Wiederaufflammen des Konflikts, bei dem zivile Opfer zu beklagen waren. Aus ganz Aserbaidschan kamen Beileidsbekundungen und Gesten der Solidarität. Armenien bestreitet, Zivilisten im Visier gehabt zu haben, und hält dagegen, armenische Zivilisten seien Opfer aserbaidschanischer Angriffe.
Wie in allen Kriegen sprechen nicht nur die Waffen, es ist auch ein Krieg der Bilder und der Desinformation
Aserbaidschan sprach dagegen von einer «angespannten Situation». Armenische Streitkräfte hätten versucht, aserbaidschanische Soldaten aus verschiedenen Richtungen an der Frontlinie anzugreifen. Armenien habe dabei «schwere Verluste» erlitten. Diese Angaben lassen sich nicht von unabhängiger Seite überprüfen.