Firebreak-Lockdowns in Irland und Wales

Das Robert Koch-Institut meldet an diesem Dienstag 6.868 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind weiterhin prozentual deutlich weniger als in den Nachbarländern. Der R-Wert, der anzeigt, wieviele andere eine infizierte Person ansteckt, ist von 1,44 am Montag auf 1,35 gesunken.
Doch im Vergleich zur vergangenen Woche sind die Zahlen gestiegen.
In Deutschland plädieren Experten - wie Christian Drosten und Karl Lauterbach - inzwischen für kurze Shutdowns - sogenannte Circuitbreaker - zum Beispiel in den Weihnachtsferien. In Irland und Wales sind diese bereits beschlossene Sache.
Und es gibt einen lokalen Lockdown in Bayern.
Irland und Wales im Lockdown
In Irland werden die Menschen in den zweiten Lockdown geschickt, ab Mittwoch dürfen sie sich nur noch in einem Umkreis von fünf Kilometern um ihre Wohnung bewegen, nur Lebensmittelläden bleiben geöffnet. In Bars und Restaurants gibt es nur noch Take Away. In Irland liegt die 14 Tage Inzidenz der Neuinfektionen bei 243 pro 100.000 Einwohner. Der kritische Wert ist 50.
Regierungschef Micheal Martin bat die Bürgerinnen und Bürger um Verständnis in diesem harten Jahr, in dem viele Familien so viele Opfer bringen mussten.
Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner von Wales gilt wieder eine Ausgangssperre - im sogenannten "Firebreak"-Lockdown sollen bis zum 9. November alle zu Hause bleiben.
Der Regierungschef von Wales Mark Drakeford erklärte, der Lockdown sei notwendig, damit das Gesundheitssystem nicht völlig überfordert werde.
Tsunami der Infektionen in Belgien
In Belgien ist von einem Tsunami der Infektionen die Rede. Das Land hat hinter Tschechien mit einer 14-Tage-Inzidenz von 756 pro 100.000 Einwohner die zweithöchste Rate in Europa.
In Brüssel stehen die Menschen - mit Abstand - lange Schlange vor den Laboren. Personen ohne Symptome sollen jetzt nicht mehr getestet werden.
Mehr Patienten in Frankreich
In Frankreich ist die täglich Zahl der positiven Coronavirus-Tests zwar auf 13 243 gesunken, doch die Zahl der Covid-19-Patientinnen und Patienten in den Krankenhäusern steigt.
Die 14-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt laut EU-Behörden bei 414.
Slowenien mit nächtlicher Ausgangssperre
Die Positivitätsrate ist in Slowenien auf 20 Prozent gestiegen - wie in französischen Städten gilt deswegen jetzt ein nächtlicher Lockdown.
Der slowenische Innenminister Ales Hojs erklärt den Lockdown nach französischem Vorbild: "Nach 21.00 Uhr darf sich niemand mehr auf der Straße aufhalten. Die Polizei überwacht die Situation, im Fall von Zuwiderhandlungen werden Bußgelder verhängt."