In Peru ist Übergangspräsident Manuel Merino nach nur 5 Tagen im Amt zurückgetreten.
In der peruanischen Hauptstadt Lima haben Tausende Menschen den Rücktritt von Übergangpräsident Manuel Merino gefeiert. Dieser hatte am Sonntag nach nur fünf Tagen im Amt seinen Rücktritt angeboten. Sein Vorgänger Martín Vizcarra war vor einer Woche wegen Korruptionsvorwürfen vom Parlament des Amtes enthoben worden, was tagelange Proteste nach sich zog. Die Demonstrierenden warfen den Abgeordneten vor, Vizcarra unrechtmäßig abgesetzt zu haben. Die Polizei ging hart gegen die Proteste vor, mindestens zwei junge Männer starben, es gab Dutzende Verletzte.
Der vorübergehende Parlamentspräsident stellte Übergangspräsident Merino daraufhin ein Ultimatum zum Rücktritt.
"Es gibt noch viele, die gehen müssen"
Für viele Protestierende ist der Rücktritt Merinos nicht das Ende: "Er ist nicht zurückgetreten, das Volk hat ihn aus dem Amt gejagt", so Karen Laurente, 38, Studentin. "Jetzt ist der Kongress an der Reihe, es muss eine neue Verfassung geben."
"Das bedeutet nicht, dass wir aufhören zu kämpfen, denn es gibt noch viele, die gehen müssen", so Amanda García, 33, Arbeiterin.
Der Kongress konnte sich am Sonntag nicht auf einen neuen Übergangspräsidenten einigen. In Peru herrscht damit ein Machtvakuum, wie es weitergeht, ist nicht klar. Präsidenten- und Parlamentswahlen stehen im April an.
Der gewählte Präsident Vizcarra war wegen "dauerhafter moralischer Unfähigkeit" vom Parlament des Amtes enthoben worden. Er soll als Gouverneur der Region Moquegua zwischen 2011 und 2014 Bestechungsgeld von einer Baufirma in Höhe von 2,3 Millionen Sol (etwa 533.000 Euro) angenommen haben. Der 57-Jährige hatte diese Anschuldigen zurück gewiesen. Auch sein Vorgänger, Pedro Pablo Kuczynski, war 2018 wegen Korruptionsvorwürfen zurückgetreten.