"M. Webo we are with you": Solidarität nach CL-Spielabbruch in Paris

Spieler verlassen das Feld.
Spieler verlassen das Feld. Copyright Francois Mori/Copyright 2018 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit dpa
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In den Stunden nach dem abgebrochenen Spiel gegen Istanbul zeigten sich die Fußball-Profis von Paris Saint-Germain auch im Internet solidarisch. Hochkarätige Spieler wie Neymar und Kylian Mbappé gaben klare Statements gegen Rassismus ab.

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Der Vorfall hat nicht nur in der Sportwelt für eine Welle der Entrüstung gesorgt: Nach dem Abbruch des Spiels zwischen dem französischen Fußball-Meister Paris Saint-Germain und Basaksehir aus Istanbul als Reaktion auf eine rassistische Beleidigung mehren sich die Solidaritätsbekundungen.

Der Vierte Offiziellen des Champions-League-Spiels, der Rumäne Sebastian Coltescu, soll den Assistenztrainer der Gäste aus Istanbul, Pierre Webo, mit einer rassistischen Formulierung für Schwarze belegt haben.

Der Ausdruck sei im leeren Prinzenpark-Stadion deutlich zu hören gewesen. Beide Mannschaften verließen am Dienstagabend nach etwa einer Viertelstunde und minutenlangen Diskussionen beim Stand von 0:0 den Platz.

Die UEFA teilte mit, eine "gründliche Untersuchung des Vorfalls" werde unverzüglich eingeleitet. Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form hätte keinen Platz im Fußball.

Das Spiel solle nach Absprache mit beiden Vereinen an diesem Mittwochabend um 18:55 Uhr mit einem neuen Schiedsrichter-Team fortgesetzt werden.

In den Stunden nach dem abgebrochenen Spiel gegen Istanbul zeigten sich die Fußball-Profis von Paris Saint-Germain auch im Internet solidarisch. Hochkarätige Spieler wie Neymar und Kylian Mbappé gaben klare Statements gegen Rassismus ab.

Auch die Politik reagierte: Der türkische Präsident Erdogan verurteilte "die rassistische Aussage gegenüber Pierre Webo". Frankreichs Sportministerin Roxana Maracineanu lobte das Verhalten der Profis beider Teams. Sie hätten eine historische Entscheidung getroffen, 

Sebastian Coltescu war zunächst vorgeworfen worden, eine rassistische Formulierung für Schwarze benutzt zu haben, die im Deutschen inzwischen mit dem Begriff "N-Wort" umschrieben wird.

Wie zudem zu hören war, soll das Schiedsrichter-Team aus Rumänien versucht haben, sich damit zu verteidigen, dass der Vierte Offizielle das rumänische Wort für Schwarzer (negru) benutzt habe und nicht das "N-Wort".

Webo und auch Ex-Bundesliga-Profi Demba Ba waren anschließend zu hören, wie sie lautstark darauf hinwiesen, dass die Schiedsrichter bei einem weißen Spieler auch nicht "der Weiße" gesagt hätten, um diesen zu identifizieren.

Durch das 3:2 von RB Leipzig gegen Manchester United ist Paris sicher im Achtelfinale, kann die Sachsen aber noch von Platz eins der Gruppe verdrängen.

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