Lage der mehr als 3.000 Flüchtlinge in Bosnien bleibt katastrophal

Flüchtlinge bei Velika Kladusa
Flüchtlinge bei Velika Kladusa   -  Copyright  Joan Giralt/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved.
Von Kirsten Ripper  mit AP

Die Geflüchteten aus Marokko oder Afghanistan leben zum Teil schon seit Jahren in Bosnien-Herzegowina. Eigentlich wollen sie in die EU.

Die Lage der etwa 3.000 Geflüchteten in Bosnien-Herzegowina bleibt auch in diesem Winter katastrophal. Die Menschenrechtsbeauftragte des Europarates, Dunja Mijatovic, die selbst aus Sarajevo kommt, schlägt erneut Alarm und fordert die Regierung auf, mehr zu tun. 

Im vergangenen Jahr hatte Dunja Mijatovic Druck ausgeübt, um das sogenannte "Elendslager" von Vucjak zu schließen, das auf einer ehemaligen Mülldeponie errichtet worden war und in dem die Grundversorgung der Menschen nicht sichergestellt war. Ein Jahr später leben weiterhin Tausende in Zelten und anderen behelfsmäßigen Unterkünften.

Viele Geflüchtete sind schon seit Jahren in Bosnien

Ein junger Mann aus Marokko meint, in dem Lager Sipa in der Nähe von Velika Kladusa werde es in wenigen Wochen Tote geben, er kenne Bosnien, er sei schon seit mehr als drei Jahren hier.

Genau darin sehen viele Bewohnerinnen und Bewohner von Bosnien das Problem: Viele Flüchtlinge, Migrantinnen und Migranten leben schon seit Jahren nicht nur an der Grenze zu Kroatien, sondern auch in Bihac und Sarajevo - ohne Unterkunft. 

Gegenüber euronews klagt eine Bosnierin über Sicherheitsprobleme mit den Geflüchteten, die eigentlich in die EU und vor allem nach Deutschland wollen.

Marc Sanye/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved
Familien aus Afghanistan in BosnienMarc Sanye/Copyright 2020 The Associated Press. All rights reserved

Auch zwei Familien aus Afghanistan sind derzeit trotz widriger Umstände mitten im Winter auf dem Weg in die Europäische Union - zu Fuß - auf der sogenannten Balkan-Route. Aber oft gibt es an den Außengrenzen der EU für die Geflüchteten dann keine Durchkommen.

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