Die Stimmung in Budapest zum Jahreswechsel: ziemlich durchwachsen. 2020 wollen auch hier viele Menschen so schnell wie möglich vergessen.
**Eine Kofferperformance zu Beethovens 9. auf dem Hotelbalkon: So verabschiedet sich der Tänzer Zsolt Vencel Kovács von 2020 und begrüßt das neue Jahr. **
Sein Auftritt in der Budapester Innenstadt - gemeinsam mit als Krankenpflegern verkleideten Tänzern - ist eine Hommage an die Retter in der Coronakrise - aber auch eine Erinnerung daran, dass Künstler gern wieder auftreten würden.
Für 2021 wünscht sich der Tänzer am Opernhaus in Vilnius, dass sich alle endlich an die Regeln halten und Kulturstätten wieder öffnen dürfen. "Ohne Reisen kann ich nicht tanzen. Für mich ist beides miteinander verbunden: Ich brauche die Freiheit und das Recht auf Bewegung."
Die Stimmung in Budapest zum Jahreswechsel: ziemlich durchwachsen. 2020 wollen auch hier viele Menschen so schnell wie möglich vergessen.
"Alle sind pleite, alle sind bankrott"
"Dieses Jahr ist mit einem Trauerflor umrahmt", sagt ein Mann unserem Budapester Euronews-Kollegen. "2020 kam alles anders, als wir dachten", fügt eine Frau hinzu.
Ein anderer Mann will gar nicht stehen bleiben. "Ich hatte einen Herzinfarkt!"
Wieder ein andere zieht folgende Bilanz: "Alle sind pleite, alle sind bankrott."
"Das Schlimmste war, dass meine Freundin mit mir Schluss gemacht hat", gesteht ein Jogger. "Gut, dass dieses Jahr zu Ende geht."
Auch Coronaleugner gibt es in Budapest. Dieser hat eine neue Theorie. "Covid ist eine Erfindung der Politiker und Medien. Es ist eine chemische Waffe. Deswegen sterben die Menschen."
Andere wünschen sich 2021 privates Glück. "Ich würde ich gern heiraten und eine Familie gründen oder zumindest den Weg dahin ebnen", sagt ein junger Mann. "Und viel reisen!", fügt die Freundin hinzu. Dazu er:" Das sehen wir noch."
Das Schlusswort hat Rentnerin Anna in der Budapester Markthalle.
"Ich wünsche ein besseres und friedliches Jahr!"