Impfung mit Astrazeneca beginnt in Großbritannien - Kritik an Kampagnen in EU

Impfung mit Astrazeneca beginnt in Großbritannien - Kritik an Kampagnen in EU
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Von Euronews mit dpa
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Ein 82-jähriger Brite hat als Erster den jüngst zugelassenen Corona-Impfstoff von AstraZeneca erhalten.

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Der jüngst zugelassene Impfstoff des Pharmaunternehmens AstraZeneca und der Universität Oxford ist erstmals in Großbritannien geimpft worden. Ein 82-jähriger Dialyse-Patient an der Oxforder Universitätsklinik war der erste, der das Vakzin an diesem Morgen erhielt. Er sei stolz, dass es in Oxford erfunden wurde, so Brian Pinker: "Die Impfung bedeutet mir alles. Es ist die einzige Möglichkeit, wieder zum normalen Leben zurückzukehren. Der Virus ist schrecklich, nicht. Ich bin sehr froh, dass ich den Oxford-Impfstoff erhalten habe, sehr froh."

Zunächst stehen 530.000 Dosen des erst vergangene Woche zugelassenen Impfstoffs zur Verfügung. Die Regierung hat 100 Millionen Dosen bei dem Unternehmen bestellt. Im Unterschied zum Biontech/Pfizer-Impfstoff kann das Vakzin bei Kühlschranktemperaturen gelagert werden. Das vereinfacht den Transport immens.

Großbritannien hatte Anfang Dezember mit den Impfungen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff begonnen. Nach dem Biontech/Pfizer-Impfstoff ist es das zweite Corona-Vakzin, das im Land zum Einsatz kommt. In der EU ist der Impfstoff noch nicht zugelassen. Das verschärft die Knappheit und sorgt für Kritik:

"Wir sind jetzt in einer neuen Stufe des Kampfes angekommen", so Daniel Altmann, Professor für Immunologie am Imperial College in London. "Erst war es ein wissenschaftliches Wettrennen darum, ob wir es schaffen würden, einen Impfstoff herzustellen, ob dieser funktionieren würde, ob er den Virus neutralisieren kann. Jetzt kommt die Logistik. Schaffen wir es, eine Versorgungskette herzustellen? Haben wir ausreichend Personal? Können wir ausreichend Dosen herstellen? Das ist ein anderer Kampf, der aber genau so schwer ist."

Frankreich: Nur ein paar Hundert Menschen bisher geimpft

In Frankreich ist die Kritik besonders groß. Hier wurden seit Beginn der Kampagne am 27. Dezember erst einige Hundert Menschen geimpft. Die Regierung versprach nun mehr Tempo.

In Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut bisher rund 240.000 Impfungen. In Italien wurden über 80.000 Dosen verabreicht. In Deutschland und der EU gibt es Kritik, Berlin beziehungsweise Brüssel hätten sich nicht ausreichend Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer gesichert. Am Mittwoch wird in der EU eine Entscheidung zum Mittel von Moderna erwartet.

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