"Corona-Party": Empörung über Querdenken-Demo mit etwa 1.000 Menschen in Nürnberg

In Nürnberg haben am Sonntagabend etwa 1.000 Menschen gegen die Corona-Regeln demonstriert. Dabei gab es kaum Abstand, aber Musik und Tanz - und es war von einer "Corona-Party" die Rede. Auf Twitter sorgte der Protest für Empörung - zumal die Stadt in Bayern besonders schlimm von der Pandemie betroffen ist. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Nürnberg knapp unter 300.
Der 1. FC Nürnberg schrieb auf Twitter: "Gesundheitssystem überlastet, Corona-Zahlen hoch: Wir verurteilen kopfschüttelnd, was Leugner in der Nürnberger Innenstadt veranstalten - wirtschaftsschädigend, respektlos, menschenverachtend." Andere User kritisierten, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, der aus Nürnberg stammt und für die Fortsetzung des harten Lockdown plädiert, die Regeln in "seiner" Stadt nicht durchsetzt.
Die Polizei verlangte per Lautsprecher das Tragen von Mund-Nasen-Schutz sowie das Einhalten der Abstandsregeln. Laut Bericht der Polizei Mittelfranken wurden 117 Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz festgestellt.
Bei der Kundgebung traten Corona-Leugner sowie der Ulmer Anwalt Markus Haintz auf, der den Stuttgarter Querdenken-Gründer Michael Ballweg vertritt.
Laut Beobachtern konnte die Polizei nicht verhindern, dass die "Querdenker" nach der Kundgebung durch die Stadt zogen.
Auf Facebook schrieben die Organisatoren von "Querdenken 911" von "ca. 1.200 auf der regierungskritischen Demonstration am Hauptmarkt". Einige Journalisten berichteten, dass sie von "Querdenkern" bedroht wurden.
Die Proteste gegen die Corona-Regeln zum Jahresende in Berlin waren verboten worden.