Mit Masken und Abstand beim Gebet: Russisch-orthodoxe Gläubige feiern ihr erstes Weihnachtsfest seit Beginn der Coronavirus-Pandemie.
Mit Masken und Abstand beim Gebet: Russisch-orthodoxe Gläubige feiern ihr erstes Weihnachtsfest seit Beginn der Coronavirus-Pandemie. In Kirchen und Kathedralen in ganz Russland fanden feierliche Nachtgottesdienste statt.
Vladimir Vigilyansky, Rektor der Kirche des Heiligen Märtyrers Tatiana, sagt: "Die Behörden, die die Verbreitung des Virus überwachen, haben festgestellt, dass die Kirche kein gefährlicher Ort ist. Hier wird alles viel besser respektiert als im öffentlichen Verkehr oder in Geschäften. Die Abstandsregeln werden respektiert und die Menschen tragen Masken."
Diese kleine Kapelle, nur wenige Schritte vom Kreml entfernt, ist voller Gläubiger. Markierungen am Boden zeigen an, wo man stehen durften, um einen sicheren Abstand zu bewahren.
"Die Gefahr einer Infektion ist hier nicht größer als in jedem Geschäft. Wir können uns noch an Ostern erinnern, als alle Kirchen komplett geschlossen waren, was für uns Gläubige eine ziemliche Herausforderung war", erzählt ein Besucher des Gottesdienstes und eine Gläubige sagt: "Du kommst hierher und fühlst dich, als ob du hier beschützt wirst. Wir hoffen, dass himmlische Kräfte uns beschützen werden."
Die russisch-orthodoxen Kirchenbehörden haben ältere Gläubige und Risikopatienten aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Gottesdienste im Fernsehen zu verfolgen.
"Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche hat die Gemeindemitglieder aufgefordert, alle gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen zu respektieren, und hat diejenigen, die nicht an COVID-19 glauben, mit denen verglichen, die nicht an Gott glauben", berichtet unsere Euronews-Korrespondentin Galina Polonskaya.
Wladimir Putin hat für den Weihnachtsgottesdienst eine kleine Kirche in der Region Nowgorod besucht. Der russische Präsident, der noch nicht gegen COVID-19 geimpft ist, trug keine Maske.
Russisch-Orthodoxe Christen feiern den Heiligen Abend immer erst am Dreikönigstag. Der Grund dafür ist, dass der julianische Kalender, nach dem sich die russisch-orthodoxen Christen richten, vom gregorianischen Kalender der Katholischen Kirche um 13 Tage abweicht.