Zu früh geimpft: Generalstabschef Villarroya (63) tritt zurück

Verteidigungsministerin mit Generalstabschef Villarroya
Verteidigungsministerin mit Generalstabschef Villarroya Copyright Screenshot RTVE via EBU
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Von Euronews mit AFP
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In #Spanien gibt es eine Art Impfskandal. Weil er sich schon hat impfen lassen, ist Generalstabschef Miguel Ángel Villarroya zurückgetreten. Doch er ist nicht der einzige, der zu früh geimpft wurde.

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In Spanien werden zuerst die Bewohnerinnen und Bewohner von Altenheimen und das Personal von Gesundheitseinrichtungen mit den ersten der 1 Million Dosen gegen das Coronavirus geimpft. Weil er sich schon hat impfen lassen, ist Generalstabschef Miguel Ángel Villarroya zurückgetreten. Verteidigungsministerin Margarita Robles hat den Rücktritt des obersten Militärs des Landes akzeptiert.

Der 63-jährige Villarroya - ein Luftwaffengeneral und Pilot - hat versichert, er habe nicht von ungerechtfertigten Privilegien profitieren wollen. Neben ihm und einigen anderen Militärs sind in Spanien auch einige Politiker bereits geimpft worden. Die sozialistische Partei PSOE von Ministerpräsident Pedro Sanchez hat Ausschlussverfahren gegen elf Bürgermeister und Gemeinderatsmitglieder eingeleitet. Auch Politiker anderer Parteien haben sich schon impfen lassen.

Am Mittwoch war bereits ein Gesundheitsbeauftragter der Region Murcia, Manuel Villegas, von seinem Amt zurückgetreten. Auch er war entgegen der gesetzten Prioritäten zusammen mit etwa 400 Beamten geimpft worden.

Probleme mit den sechs Dosen

In mehreren spanischen Region standen keine geeigneten Spritzen zur Verfügung, um aus den Ampullen des BioNTech-Pfizer-Impfstoffs sechs Dosen herauszuholen. Schon seit dem 8. Januar ist der Gebrauch von sechs statt fünf Dosen in der EU offiziell zugelassen.

Die Regionalregierung von Andalusien gab laut EL PAIS zu, dass vor allem 0,2-Millimeter-Spritzen gebraucht würden - statt der 0,1-Millimeter-Spritzen, die ansonsten vor allem für Insulin und in der Kinderheilkunde eingesetzt werden. Um korrekt sechs Dosen aus einer Ampulle zu entnehmen, werden offenbar die kleineren Spritzen benötigt.

Spaniens Gesundheitsminister Salvador Illa betonte, es dürfe kein Impfstoff verschwendet werden.

Zuletzt wurden im Land mehr als 40.000 tägliche Neuinfektionen und etwa 400 Todesfäle pro Tag registriert. Insgesamt sind in Spanien mehr als 55.000 Menschen an oder mit Covid-19 gestorben.

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