Zug katapultiert Schnee in den Bahnhof - Sensationslust und Wettbewerb um das spektakulärste Video führen nicht selten zu gefährlichen Situationen
Das Winter-Wetter hat Europa und andere Teile der Welt fest im Griff. Die vielerorts ungewohnten Schneemassen sorgen für faszinierende Szenen, die besonders Freunde von Twitter und Instagram gerne mit dem Smartphone für ihre Follower festhalten.
Sensationslust und der Wettbewerb um die spektakulärsten Videos führen dabei nicht selten zu gefährlichen Situationen.
Nutzer "Maurits" hat zum Beispiel bei Twitter ein Video eines einfahrenden Zugs in den Bahnhof von Rotterdam gepostet. Gleise sind nicht zu sehen, denn das Gleisbett liegt unter einer meterdicken Schneedecke. Man fragt sich, was passieren wird, wenn der Zug mit seiner Geschwindigkeit auf den Schneeblock treffen wird.
Wartende im Bahnhof fangen an, mit ihren Handys zu filmen. Zu sehen ist eine Frau, die nah an der Bahnsteigkante steht und mit ihrem Smartphone auf den einfahrenden Zug hält. Sie rührt sich nicht zur Stelle, selbst als der Zug nur noch wenige Meter entfernt ist und den Schnee mit großer Wucht auf den Bahnsteig katapultiert.
Auch Videos von Schneelawinen oder gar von mutigen Snowboardern ausgelöste und dann gefilmte Lawinen lassen sich im Netz zuhauf finden. Sich selbst als Abenteurer mitten eines riskanten Geschehens darzustellen, ist für viele verlockend.
Das Belohnungssystem im Gehirn wird stimuliert, wenn Menschen positive Informationen über sich selber preisgeben. Kaum ist das Video in den sozialen Netzwerken gepostet, bekommt der "Held" oft anerkennende Reaktionen und Kommentare.