Rassismus unter Royals: Meghan und Harry bei Oprah Winfrey

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Von su mit dpa
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Prinz Harry und Herzogin Meghan haben offengelegt, wie es zum Bruch mit dem britischen Königshaus gekommen ist. Im Interview mit Oprah Winfrey zeigte sich Meghan immer noch schockiert, dass vor Archies Geburt über die Hautfarbe ihres Sohnes spekuliert wurde

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In einem sehr persönlichen Interview haben Prinz Harry und Herzogin Meghan offengelegt, wie es zum Bruch mit dem britischen Königshaus gekommen ist. Der Herzog und die Herzogin von Sussex hatten 2020 Großbritannien verlassen und sich von den königlichen Pflichten verabschiedet, um in den USA zu leben. Im Interview mit Talkshowmoderatorin Oprah Winfrey zeigte sich Herzogin Meghan immer noch schockiert, dass am Königshof vor der Geburt ihres Sohne Archie über dessen Hautfarbe spekuliert wurde – ihre Mutter ist Afroamerikanerin.

Herzogin Meghan:

"In den Monaten, als ich schwanger war - damals wurde auch erörtert... dass für ihn nicht gesorgt würde, dass er keinen Titel bekommt – gab es Bedenken und Gespräche darüber, wie dunkel wohl seine Haut sein könnte, wenn er das Licht der Welt erblickt.“

Meghan gab auch zu, sehr unglücklich gewesen zu sein, bis hin zu Selbstmordgedanken.

Herzogin Meghan:

"Ich schämte mich damals wirklich, darüber zu sprechen und es Harry eingestehen zu müssen, besonders weil ich weiß, wie viel er verloren hat. Aber ich wusste, dass ich es tun würde, wenn ich nicht darüber spreche – ich wollte so nicht mehr weiterleben.“

Der Herzog von Sussex über die anderen Royals: "Wir haben sehr enge Freunde, die haben diesen ganzen Prozess mit uns durchgemacht. Aber in der Familie haben sehr viele die Einstellung, dass es eben so ist, wie es sein soll, und dass man es nicht ändern kann."

In den Jahren, die Meghan im Palast verbrachte, sei nie ein Familienmitglied gegen rassistische Angriffe und "koloniale Untertöne" in der Berichterstattung aufgestanden, so der Queen-Enkel. "Das hat weh getan."

Für die Königin hatte das Paar nichts als Lob. Das Paar bemühte sich sichtlich, nicht alle Brücken einzureißen. Harry nannte seine Großmutter, die Queen, als Vorbild. Meghan lobte ihre Schwägerin, Prinz Williams Ehefrau Kate, als «gute Person» und widersprach damit Berichten über einen Bruch. Und auch mit seinem Bruder William hofft Harry auf eine Versöhnung. «Zeit heilt alle Wunden, hoffentlich», sagte er. Nur seinen Vater Charles kritisierte der Prinz. «Ich werde ihn immer lieben, aber es gab sehr viele Kränkungen.» Er fühle sich im Stich gelassen, obwohl der Thronfolger ihn doch eigentlich verstehen müsse – eine klare Anspielung auf die Turbulenzen um seine Mutter Prinzessin Diana, die 1997 auf der Flucht vor Paparazzi bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam. Charles sei zeitweise nicht mal mehr ans Telefon gegangen, als er mit ihm über seine Loslösung vom Königshaus habe sprechen wollen, so Harry.

Geld haben die beiden nach eigenen Angaben nicht für ihr Gespräch mit Winfrey erhalten. Harry berichtete zudem, er erhalte auch vom Palast seit etwa einem Jahr keine Mittel mehr. Er habe aber noch Ersparnisse aus dem Vermächtnis seiner Mutter, Prinzessin Diana.

Im Moment lebt die Familie – demnächst kommt noch eine Tochter dazu, wie sie bei der Gelegenheit bekanntgaben – unter anderem von Verträgen mit den Streamingplattformen Netflix und Spotify. In Großbritannien gehen ihre Umfragewerte (“YouGov”) trotz weiterverbreiteter Kritik wieder nach oben – die Hälfte findet, dass die Presse zu kritisch mit Meghan umgeht.

su mit dpa

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