Ungarn: Lockerungen trotz Negativrekord an Covid-19-Toten

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Ungarn lockert die Corona-Beschränkungen, weil 25% der Menschen geimpft sind, gleichzeitig verzeichnet das Land einen Negativrekord an Covid-19-Toten.

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Ungarn hat am Mittwoch seine Corona-Beschränkungen gelockert, weil bereits 25 Prozent der Bevölkerung gegen das Virus geimpft sind, begründet Regierungschef Viktor Orbán den Schritt. Experten halten das für verfrüht, denn gleichzeitig verzeichnet das Land einen Negativrekord an Covid-19-Toten.

Anfang März wurde der Lockdown in Ungarn verhängt, alle nicht notwendigen Geschäfte mussten schließen. Nun können nicht nur die Geschäfte mit den wichtigsten Waren, sondern auch andere Läden und Dienstleister ihren Betrieb wieder aufnehmen. 

Laut der Ungarischen Ärztekammer ist die Eröffnung verfrüht, weil nicht die Zahl der Geimpften entscheidend sei, sondern die Verbesserung der Pandemiesituation. Diese ist nämlich immer noch sehr intensiv. In dem Land mit zehn Millionen Einwohnern beträgt die Sieben-Tage-Rate an Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner derzeit 518. Hinzu kommen die Überlastung der Krankenhäuser und eine hohe Sterblichkeit

Lilla Herczeg ist Managerin eines großen internationalen Sportgeschäfts in Budagest, sie erklärt: ''In allen unseren Geschäften halten wir uns an die Eine-Person-pro-10-Quadratmeter-Regel, das ist so festgelegt. Aber in den meisten Filialen haben wir das sogar noch verschäft, damit sich keine Staus in den einzelnen Abteilungen bilden."

Noch ist es ruhig, das Sportgeschäft erwartet erst am Wochenende den großen Andrang. Die Friseursalons hingegen haben gleich nach Bekanntwerden der Wiedereröffnung einen Kundenanstrum erlebt.

''Unsere Telefone fingen sofort an zu klingeln und wir bekamen eine Menge E-Mails. Wir haben ein Online-Check-in-System, damit es für unsere Gäste einfacher ist, einen Termin bei uns zu buchen.", sagt Friseur Sandor Frona. 

Das Buchungssystem in seinem Budapester Salon war zusammengebrochen, weil zu Viele gleichzeitig einen Termin haben wollten.

Virologen Miklos Rusvai ist besorgt: ''Mir wäre es lieber, der Zeitpunkt der Lockerungen würde sich an einer der Statistiken orientieren, an die Anzahl der Menschen am Beatmungsgerät, der Menschen im Krankenhaus oder an die Anzahl der Todesfälle.''

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