Ungarn impft für Schulöffnungen

Ungarn hat mit der Impfung von Kindergarten- und Schulpersonal begonnen.
Am 19. April sollen die Schulen wieder öffnen, die Lehrergewerkschaft warnt, dass sei zu früh. Sie glaubt, dass Schulen zu Brennpunkten werden könnten, die die nächste Infektionswelle auslösen könnten.
Die Impfbereitschaft unter den Lehrern und Lehrerinnen ist sehr hoch, und nach den Plänen der Regierung werden mehr als 162.000 von ihnen bis zum 11. April die erste Impfung bekommen. Sechs Gewerkschaften zeigen sich besorgt über den frühen Termin:
Die ungarische Bildungsgewerkschaft kritisiert, die Impfung der Lehrer habe zu spät begonnen. Der 19. April könnte ein machbares Datum sein, hätten die Schulangestellten den Impfstoff vor einem Monat erhalten - als die Schulschließungen angekündigt wurden. Lehrer, die gerade geimpft wurden, würden ihre zweite Dosis erst kurz vor den Abschlussprüfungen bekommen.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán versicherte erneut, schon die Erstimpfung würde ausreichend schützen. Er erinnerte die Lehrer daran, auch die Kinder müssten zur Schule, denn die Eltern müssten arbeiten.
László ist Geschichtslehrer – und hat eine Nadelphobie. Er bekam seine Erstimpfung mit dem BionTechPfizer Vakzin im Krankenhaus in Budapest. Er sagt, er habe den Stich kaum bemerkt.
Für László ist klar, Online-Unterricht ist anstrengend für die Schüler, und Lehrer hätten dadurch mindestens den dreifachen Arbeitsaufwand. Trotzdem würde er lieber warten mit der Schulöffnung. Laut einer Umfrage der Lehrergewerkschaft stimmen ihm zwei Drittel der Lehrer zu.