Die Feierlichkeiten haben einen festen Platz im Leben der Stadt Sevilla. Im zweiten Jahr in Folge gibt es wegen der Alltagseinschränkungen viele enttäuschte Gesichter.
Feierlichkeiten im kleinen Kreis, mehr ist in Sevilla nicht drin. Das Volksfest Feria de Abril zieht eigentlich Tausende aus ganz Spanien und dem Ausland an. Da in der Stadt im Rahmen der Pandemieschutzbestimmungen aber eine erhöhte Warnstufe gilt, verlagert sich das Geschehen - in kleinerem Maße - vom Festplatz unter anderem in den Privatbereich und auf Terrassen von Gaststätten, die aber bereits um 20 Uhr schließen müssen.
Rocío Zamora sagt: „Wir, die wir uns in Flamenco-Kleider hüllen, bereiten uns das ganze Jahr darauf vor, um zu entscheiden, was wir tragen werden, wohin wir gehen und was wir tun. Das ist ein Ereignis für die gesamte Familie und mit Menschen aus dem Ausland. Sevillas Wirtschaft hängt stark von diesem Ereignis ab. Es ist enttäuschend."
2019 wurden in der Festwoche von Sevilla rund 830 Millionen Euro umgesetzt. Dass die Feierlichkeiten jetzt im zweiten Jahr in Folge ausfallen beziehungsweise nur in kleinem Rahmen stattfinden, sorgt nicht nur für einen wirtschaftlichen Schaden, sondern ist vor allem einen Rückschlag für die Amüsierfreudigen.
„Viele Leute leben davon"
„Das stimmt mich traurig, aber es geht nicht nur um das Gefühl. Viele Leute leben davon. Es stimmt mich traurig, weil ich dieses Ereignis mit Inbrunst von Anfang bis Ende, von morgens bis abends lebe“, so die Studentin Alba Gutiérrez.
Die Kleiderwahl und die Fertigung des Blumenschmucks im Vorfeld der Feria de Abril gehören fest zur Vorbereitung der eigentlichen Feier. Ganz umsonst war all das in diesem Jahr nicht, aber es wird gezwungenermaßen eine Feier mit Einschränkungen und angezogener Handbremse.