Klimagipfel: Viele Industrienationen versprechen ehrgeizigere Klimaziele als in der jüngeren Vergangenheit: allen voran die USA, Japan und Kanada. Deutschland bekräftigt das EU-Klimaziel einer Reduktion der CO2-Emissionen von 55 Prozent gegenüber 1990.
Beim Online-Klimagipfel auf Einladung von US-Präsident Joe Biden hat sich Angela Merkel zu den Klimazielen der EU bekannt: die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Sie verzichtete aber auf neue, weitergehendere Klimaziele für Deutschland.
Die Nichtregierungsorganisationen Germanwatch und Greenpeace sprachen von einer vergebenen "Chance" Merkels für mehr aktiven Klimaschutz zu werben.
Die Bundeskanzlerin richtete in ihrer Rede den Fokus auf die amerikanische 180 Grad-Wende in der Klimapolitik unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden.
Die EU lockt mit Investitionen in grüne Wende
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron betonte bei der Online-Konferenz mit 39 anderen Staats- und Regierungschefs, dass die Klimaverträglichkeit von Investitionen stärker beachtet werden müsse. Italiens Ministerpräsident Mario Draghi fügte an, dass hierfür auch die Corona-Wirtschaftshilfen der EU dienen können:
EU-Ratspräsident Charles Michel rief andere große Industriestaaten dazu, die Energiewende gesellschaftlich und wirtschaftlich durch finanzielle Subventionen voranzutreiben. Die EU gehe mit Hilfen in Höhe von 600 Milliarden Euro voran. Kanada und Japan verpflichtete sich mit der Ankündigung neuer, ambitionierterer Klimaziele für die eigene Wirtschaft indirekt zu diesem Aufruf. Die USA unter Biden hatten gleich zu Beginn der Konferenz angekündigt, die CO2-Emissionen um die Hälfte gegenüber dem Wert von 2005 zu reduzieren.
Kritik von Klimaaktivistinnen und Klimaaktivisten
Greta Thunberg gehörte zu den Gästen des Gipfel und nutzte die Gelegenheit, um zu einer Generalkritik auszuholen:
Ein neuer Bericht der Weltorganisation für Meteorologie stellt einen Zusammenhang zwischen der massiven Nutzung fossiler Energien und neuen Wetterextremen im vergangenen Jahr her. Laut dem UN-Bericht war 2020 das drittheißeste Jahr seit Aufzeichnung der Wetterdaten. 50 Millionen Menschen waren weltweit Extremereignissen ausgesetzt.