Weiblich, jung, ledig ... in einer iranischen Autowerkstatt

Rauch, Maschinenöl und Wagenschmiere, hier fühlt sich Maryam Roohani in ihrem Element. Die 34-Jährige behauptet sich in einer reinen Männerdomäne und das in einem Land, in dem Männer das Sagen haben: als Auto-Aufbereiterin in einer Karosseriewerkstatt im Iran.
Als Kind fuhr sie bereits begeistert den Traktor ihres Vaters, der Landwirt ist. Doch zwischen ihrem Heimatdorf und ihrem Arbeitsplatz in Teheran liegen Welten...
Dank der Unterstützung ihres liberalen Vaters flog sie in die Türkei, um sich dort als Auto-Poliererin ausbilden zu lassen. Zurück im Iran hatte sie großen Erfolg. Doch die Verwandten wandten sich ab von ihr und ihre Arbeit wurde sabotiert.
Der Tiefpunkt: Jemand mischte ihr Säure in die Politur. Glücklicherweise hat die junge Frau einen guten Riecher. Sie entdeckte das Problem rechtzeitig, sonst hätte der Autolack großen Schaden genommen.
Roohani wollte bereits aufgeben. Doch dann wurde ein großer Thereraner Autohändler auf sie aufmerksam und bot ihr eine Stelle an. Seit ein paar Jahren lebt die 34-Jährige ihren Traum - und darf nun selbst Frauen ausbilden.
Roohani hat es geschafft: Sie hat das Image einer Auto-Aufbereiterin im Iran aufpoliert. Ihr nächster Traum: eines Tages eine Werkstatt in Europa zu öffnen.