Die maledivische Polizei sprach von einem Terrorakt und forderte Ermittler aus Australien an: der Parlamentspräsident des Inselstaates wurde in der Inselhauptstadt Malé von Bombensplittern schwer verletzt.
Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der Hauptstadt der Malediven sind Parlamentspräsident Mohamed Nasheed und sein Leibwächter schwer verletzt worden.
Der Politiker wurde in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort hieß es, sein Zustand sei stabil.
Vor dem Domizil des 53-Jährigen in Malé war offenbar ein an einem Motorrad befestigter Sprengsatz in dem Moment explodiert, als Nasheed in ein Auto stieg.
Staatspräsident Ibrahim Mohamed Solih sprach von einem "Anschlag auf die Demokratie und die Wirtschaft" des Landes. Die maledivische Polizei geht von einem terroristischen Hintergrund aus. Zur Unterstützung der Ermittlungen haben sich Beamte der australischen Bundespolizei auf den Weg gemacht.
Zusammenhang mit Kampagne?
Nasheed war zwischen 2008 und 2012 der erste demokratisch gewählte Präsident der Malediven. Vor zwei Jahren übernahm er nach einem Aufenthalt im Exil in Großbritannien das zweithöchste Amt in dem überwiegend muslimisch geprägten Inselstaat.
Die Hintergründe und Hinterleute der Explosion sind unklar. Vertreter von Nasheeds Demokratischer Partei gingen in einer ersten Stellungnahme davon aus, dass die Tat mit einer Anti-Korrutions-Kampagne des Parlamentspräsidenten zusammenhängt.