Es ist das letzte große Kräftemessen vor der Bundestagswahl: bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt geht es um mehr, als nur ein neues Parlament.
In Sachsen-Anhalt hat die mit Spannung erwartete Landtagswahl begonnen. Sie ist das letzte Kräftemessen der deutschen Parteien vor der Bundestagswahl Ende September. 1,8 Millionen Menschen sind zur Abstimmung aufgerufen.
In den meisten Umfragen vor der Wahl waren die Christdemokraten von Ministerpräsident Reiner Haseloff mit knapp 30 Prozent der Stimmen stärkste Partei. Auf dem zweiten Platz folgte die rechtspopulistische AfD.
Schon bei der Wahl 2016 war AfD aus dem Stand mit mehr als 24 Prozent zweitstärkste Partei geworden. Die schwarz-rote Koalition von Ministerpräsident Haseloff verlor daraufhin die Mehrheit. Er bildete daraufhin ein Dreier-Bündnis mit den Grünen.
Als wahrscheinlich gilt, dass es auch die FDP wieder in den Landtag schaffen könnte. Die Liberalen waren 2011 aus dem Parlament geflogen und hatten den Wiedereinzug vor fünf Jahren knapp verpasst.
Unter den 16 deutschen Bundesländern ist Sachsen-Anhalt eines der ärmsten. Vom Zusammenbruch der Schwerindustrie nach dem Ende der DDR hat sich das Land an Elbe und Saale nie recht erholt. 31 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung liegt das Pro-Kopf-Einkommen nur bei 69 Prozent des nationalen Durchschnitts. Die Bevölkerung schrumpfte seit 1990 um bald ein Viertel auf unter 2,2 Millionen Einwohner.