Nawalny widmet Courage-Menschenrechtspreis politischen Gefangenen

Graffiti Alexej Nawalny in St. Petersburg, Russland
Graffiti Alexej Nawalny in St. Petersburg, Russland Copyright Ivan Petrov/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
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Von Julika Herzog mit AFP
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Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist mit dem renommierten «Courage-Preis» mehrerer Menschenrechtsorganisationen ausgezeichnet worden- er widmet ihn allen politischen Gefangenen in Russland und Belarus.

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Der inhaftierte Kreml-Kritiker Alexej Nawalny ist mit dem renommierten «Courage-Preis» mehrerer Menschenrechtsorganisationen ausgezeichnet worden. Der «Courage-Preis» wird bei dem jährlich stattfindenden Genfer Menschenrechtsgipfel von mehr als zwei Dutzend Nichtregierungsorganisationen verliehen wird- in diesem Jahr pandemiebedingt online.

Nawalny erhalte den Preis für seinen «außerordentlichen Mut und seine heroischen Bemühungen», mit denen er auf die «schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen» durch die russische Regierung unter Präsident Wladimir Putin aufmerksam mache, sagte der Chef der Nichtregierungsorganisation UN Watch, Hillel Neuer.

Für Nawalny nahm seine 20-jährige Tochter Daria den Preis entgegen, die sich erstmals seit der Verhaftung ihres Vaters im Februar öffentlich äusserte: "Mein Vater hat mir geschrieben, dass er den Preis jedem einzelnen politischen Gefangenen in Russland und Belarus widmet. Sie sind im Vergleich zu ihm in einer deutlich schlimmeren Situation, weil sie nicht so bekannt oder berühmt sind. Aber sie sollen wissen, dass sie nicht alleine oder vergessen worden sind."

«Sie sollten heute wirklich meinen Vater hier sehen», betonte Nawalnaja weiter. «Aber er sitzt zurzeit in einem russischen Gefängnis - und zwar nur wegen dem, was er sagt, tut und glaubt, und weil er nicht gestorben ist, als die russische Regierung das wollte.»

Auf Nawalny war im August vergangenen Jahres ein Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok verübt worden, den er knapp überlebte und für den er den Kreml verantwortlich macht. Nach einer Behandlung in der Berliner Charité wurde er nach seiner Rückkehr nach Russland im Januar festgenommen und zu zweieinhalb Jahren Haft im Straflager verurteilt. Derzeit befindet er sich in einer Strafkolonie in Pokrow östlich von Moskau.

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