Nach Wahlsieg des Hardliners Raisi: Welche Zukunft für Iran?

Nach Wahlsieg des Hardliners Raisi: Welche Zukunft für Iran?
Copyright Ebrahim Noroozi/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Copyright Ebrahim Noroozi/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved.
Von Anelise Borges
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Seine Anhänger sprechen vom Beginn einer neuen Ära für das Land - doch mehr als 50% der Menschen im Iran sind nicht zur Wahl gegangen.

WERBUNG

Fahnen, Hymnen und Applaus für den Sieger. So feierten Anhänger des erzkonservativen Klerikers Ebrahim Raisi dessen Wahl zum neuen iranischen Präsidenten.

Dies sei der Beginn einer neuen Ära für das Land - sagen Befürworter des Hardliners.

Er sei froh, dass das Volk wieder einmal als Sieger aus der Wahl hervorgegangen sei, dies sei ein Schlag ins Gesicht der Vereinigten Staaten und Israels.

Der 60 Jahre alte Justizchef ist mit dem Versprechen angetreten, den Stolz des Landes dem "betrügerischen Westen" gegenüber wieder herzustellen.

Innenpoltisch will er den Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Korruption und Armut setzten .. sowie die Förderung der iranischen Industrieproduktion

"Auf den Titelseiten der meisten iranischen Zeitungen ist der neu gewählte Präsident zu sehen. Das Volk habe für Ebrahim Raisi gestimmt, lauten unter anderem die Schlagzeile", berichtet Euronews-Reporterin Anelise Borges. Dabei hätten viele ganz bewusst nicht an dieser Wahl teilgenommen, berichtet .

"Die Mehrheit der Menschen hat nicht gewählt", sagt ein Mann auf der Straße. "Die Politiker hören nicht auf die Menschen. Sie tun nicht, was die Leute von ihnen ertwarten. Sie reden, aber sie handeln nicht."

Ein Sraßenverkäufer fasst sein Frustrtaation so zusammen: "Warum sollte ich hoffnungsvoll sein? Seit 40 Jahren verkaufe ich hier und lebe immer noch zur Miete. 40 Jahre! Ohne Scherz, warum sollte ich wählen?"

Der neue iranische Präsident wird im August sein Amt antreten, derweil laufen die Verhandlungen, um das Atomabkommen mit dem Westen aus dem Jahr 2015 zu retten - und sich von der Last der US-Sanktionen zu befreien, die die iranische Wirtschaft nahezu erdrückt haben. Ohne Verhandlungen mit den USA, die von Raisi in den vergangenen Jahren stets kritisiert wurden, ist keine Ende der Krise i n Sicht.

Raisis Sieg bedeutet, dass die Hardliner nun so mächtig sind wie seit fast einem Jahrzehnt nicht mehr - und das könnte die Gespräche erschweren.

Die Konservativen hoffen, dass er dem Land - und seinem Volk - nach Jahren erbitterter Auseinandersetzungen Einigkeit bringen wird.

Die Aufgabe, die vor ihm liegt, ist immens.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Iranische Präsidentschaftswahlen: US-Sanktionen verhelfen Hardlinern zum Sieg

Verdächtiger für Sabotageakt in Natanz ermittelt

Medienberichte: Israel hat Iran mit Raketen angegriffen