Alarmstimmung im Urlaubsland Tunesien: Täglich neue Corona-Rekordwerte

In einem Krankenhaus in Kairouan in Tunesien auf der Covid19-Station
In einem Krankenhaus in Kairouan in Tunesien auf der Covid19-Station Copyright FETHI BELAID/AFP
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Von Euronews mit dpa, AFP
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Es fehlt an Klinikpersonal und freien Krankenhausbetten: Tunesien stemmt sich gegen eine Welle von Corona-Neuinfektionen. Lanesweit fällt derzeit jeder dritte Coronatest negativ aus.

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**Im Urlaubsland Tunesien hat sich die Corona-Lage dramatisch zugespitzt. Seit mehreren Tagen verzeichnen die Behörden neue Höchststände an Infektionen - auch mit der hochansteckenden Deltavariante. **

Am Mittwoch registrierte das Gesundheitsministerium über 9.800 Neuansteckungen.

Mehr als jeder dritte Coronatest fällt aktuell positiv aus. In der Stadt Kasserine im Zentrum des Landes sind sogar 60 Prozent der Testergebnisse positiv, in der auch bei Urlaubenden beliebten Hafenstadt Sousse liegt die Quote bei 50 Prozent.

Viele Kliniken sind überlastet, einige haben keine freien Betten mehr. Folglich hat es im vergangenen Monat 2.000 Covid-19-Tote gegeben. Seit Beginn der Pandemie sind es über 15.000.

Lockdown wirkt sich (noch) nicht aus

In der Hauptstadt Tunis ist noch bis 14. Juli ein teilweiser Lockdown in Kraft. Zwischen 20 Uhr abends und 5 Uhr morgens gilt eine Ausgangsperre. Restaurants und Cafés dürfen nur draußen bedienen. Verboten sind Partys, Kultur- und Sportveranstaltungen.

Erst rund fünf (5,14%) Prozent der tunesischen Bevölkerung sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität vollständig geimpft - viele von ihnen mit dem russischen Sputnik V.

In Deutschland liegt die Quote bei 40 Prozent, in der Schweiz bei 37 Prozent.

Tunesien wird von der deutschen Regierung seit 25. April als Hochinzidenzgebiet gelistet. Deutschland hat bereits Beatmungsgeräte an das Land geliefert. Auch Italien und Frankreich schickten medizinische Ausrüstung.

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