Dramatische Corona-Lage in Tunesien: Krankenhäuser brauchen Personal

Dramatische Corona-Lage in Tunesien: Krankenhäuser brauchen Personal
Copyright إيمان العثماني/ا ب
Copyright إيمان العثماني/ا ب
Von euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

In Tunesien spitzt sich die Lage in der Corona-Pandemie zu. Aus dem Ausland kommt Hilfe, doch das reicht nicht.

WERBUNG

In Tunesien spitzt sich die Lage in der Corona-Pandemie zu. In dem Elfeinhalb-Millionen-Einwohnerland gab es in den vergangenen 24 Stunden laut Weltgesundheitsorganisation über 5000 Neuinfektionen. In der vergangenen Woche waren es täglich rund 3500. 

Viele Krankenhäuser sind überlastet. Im Ibn Jazzar Krankenhaus im besonders betroffenen Gouvernement Kairouan musste eine Corona-Patientin in einem Rollstuhl auf ein freies Bett warten. Sana Kraiem, die Tochter der Kranken, war entsetzt: "Sie haben meine Mutter, deren Zustand kritisch ist, aus der Notaufnahme herausgenommen und einen anderen Patienten, dessen Zustand nicht kritisch ist, hereingenommen. Sie haben sie in einen Rollstuhl gepackt, wie einen Hund und sind gegangen."

Höchste Todesrate Afrikas

Die Fallzahlen waren in Tunesien in den vergangenen Wochen die höchsten seit Beginn der Pandemie. Das Land hat derzeit zudem die höchste Todesrate Afrikas. Die Regierung stockt die Ausrüstung auf und auch das Ausland will Beatmungsgeräter schicken, doch das allein reicht nicht, sagt Zahra Hedwej, Corona-Koordinatorin im Ibn Jazzar Krankenhaus: "Die Regierung hat eine neue Corona-Abteilung aufgemacht, aber kein medizinisches Personal angestellt. Wir haben nur Leiharbeiter und sind auf das Personal aus anderen Abteilungen angewiesen. Wir brauchen eher Menschen als neues Material. Die Ausstattung kommt von Spendern, die wir brauchen. Aber es braucht auch jemanden, der sie bedienen kann."

Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, hat die Regierung zudem die nächtliche Ausgangssperre verlängert und die Impfkampagne gestärkt. Bisher haben knapp 1,8 Millionen TunesierInnen die erste Dosis erhalten, das sind weniger als ein Siebtel der Bevölkerung.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Tunesien: Tourismusbranche ist wütend

Korsika (war) wieder OK, Tunesien nicht- Die aktuellen Reisewarnungen

Erste Forschungsergebnisse aus Australien: Cannabis könnte bei der Heilung von Hautkrebs helfen