Covid19: Delta in Frankreich dominant, Paris bald wieder Risikogebiet?

Junge Leute in Paris vor dem Eiffelturm
Junge Leute in Paris vor dem Eiffelturm Copyright Michel Euler/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AFP, AP
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Die Inzidenz in der französischen Hauptstadtregion steigt stärker als anderswo im Land - besonders unter jungen Leuten.

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Erst Ende Juni hatte das Robert Koch-Institut Frankreich von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Doch die 7-Tage-Inzidenz in der Hauptstadtregion Paris war Anfang Juli wieder stark angestiegen. Inzwischen ist sie wieder leicht gesunken, an diesem 10. Juli wurde sie auf 47,60 berechnet. Allerdings wurden auch 4.696 Neuinfektionen mit dem Coronavirus in 24 Stunden gemeldet.

In ganz Frankreich ist die Delta-Variante nun dominant - ihr Anteil lag an diesem Samstag bei etwa 55 Prozent.

Am 6. Juli lag die inzidenz laut französischen Gesundheitsbehörden in Paris bei 54,2 - also über dem Wert von 50 Infizierten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, der als kritisch gilt. 

Macron spricht am Montag über Corona

In ganz Frankreich ist die Delta-Variante nun dominant - ihr Anteil lag an diesem Samstag bei etwa 55 Prozent. Am Montag um 20 Uhr hält Präsident Emmanuel Macron eine weitere Ansprache zum Thema Corona. Bis dahin wollte die Regierung entscheiden, ob eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen eingeführt wird.

Besonders stark gestiegen waren die Ansteckungen in Paris zuletzt unter jungen Leuten. Bei denen zwischen 20 und 29 Jahren in Paris lag die Inzidenz zeitweise wieder bei 124, bei den 10- bis 18-Jährigen bei 95.

Nicht nur in Paris, auch im Département Landes waren die Coronazahlen zuletzt wieder gesunken waren. In dieser Region im Südwesten hatte es mehrere Fälle der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus in einem Altenheim gegeben. Landesweit liegt die Inzidenz knapp unter 25.

39,3 Prozent der Menschen über 12 Jahren - also alle, die sich impfen lassen können-, die in Frankreich leben, sind vollständig gegen Covid-19 geimpft. In Paris liegt die Impfquote deutlich höher - auch 24,9 Prozent der jungen Leute zwischen 20 und 29 Jahren waren Ende Juni komplett geimpft.

Nicht stark gestiegen ist die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten in den Intensivstationen - landesweit sind es derzeit etwas über 1.000, noch im Frühling waren es über 6.000. Das ist ein Indikator, den die französische Regierung besonders beobachtet.

In Frankreich sind Fitnesscenter und - mit Einschränkungen - auch Innenräume von Bars und Restaurants wieder geöffnet, seit diesem Wochenende dürfen auch Nachtclubs Gäste empfangen. 

Die Maskenpflicht im Freien wurde aufgehoben und gilt nur noch bei Menschenansammlungen. In Kraft blebit die Pflicht zum Maskentragen in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und anderen Innenräumen.

Die Sommerferien in Frankreich, die bis Anfang September dauern, haben Anfang Juli begonnen. Traditionell fahren die Menschen in Paris vor allem im August in Urlaub und überlassen die Hauptstadt den Touristinnen und Touristen. Die sogenannten "juilletistes" - die im Juli Ferien machen - sind weiterhin in der Minderheit. Doch die Bahn SNCF gab bekannt, dass in diesem Sommer wieder so viele Menschen unterwegs sind wie vor der Pandemie.

Die Mehrheit der französischen Familien verbringt die Ferien im eigenen Land, die Pandemie hat das noch verstärkt. Im Sommer tummeln sich die Pariserinnen und Pariser am Mittelmeer, auf Korsika oder an den Stränden der Atlanktikküste. Auch Urlaub in den Bergen oder auf dem Land ist beliebter geworden. Dass die Zahlen ferienbedingt wieder sinken, ist allerdings nicht sicher. Womit Expertinnen und Experten auf jeden Fall rechnen, ist ein Anstieg der Ansteckungen im Herbst, wenn die Schulen wieder geöffnet sind.

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