Das oberste britische Gericht hat entschieden, dass das für Oktober geplante Berufungsverfahrens um mehrere Punkte erweitert werden soll. Dabei geht es auch um die Anfechtung eines psychologischen Gutachtens, das die Auslieferung bislang verhinderte.
Mit Bestürzung und Wut haben Unterstützer des WikiLeaks-Gründers Julian Assange auf ein Urteil des Obersten britischen Gerichtshofs im Auslieferungsstreit mit den USA reagiert.
Im Kern soll das für Oktober geplante Berufungsverfahrens um mehrere Punkte erweitert werden. Dabei geht es auch um die Anfechtung eines psychologischen Gutachtens, das die Auslieferung bislang verhinderte.
"Ständige Drohungen und Einschüchterungen"
Stella Morris, die Verlobte von Julian Assange, äußerte sich besorgt. "Über meine Sicherheit, die unserer Kinder und die Angst um sein Leben ist heute nicht gesprochen worden. Die ständigen Drohungen und Einschüchterungen, denen wir seit Jahren ausgesetzt sind, die mich und ihn seit über zehn Jahren terrorisieren."
Dieser Albtraum müsse ein Ende haben, sagte der australische Journalist John Pilger. "Ein unschuldiger Mann wird verfolgt, weil er der Öffentlichkeit den größten Dienst ihres Lebens erwiesen hat."
Bei Verurteilung drohen bis zu 175 Jahre Haft
Die US-Justiz will Assange in den Vereinigten Staaten wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Ihm drohen dort bei einer Verurteilung bis zu 175 Jahre Haft.
Eine Richterin in London hatte das Auslieferungsbegehren im Januar jedoch mit Hinblick auf Assanges angegriffene psychische Gesundheit und die zu erwartenden Haftbedingungen in den USA abgelehnt.
Gegen diese Entscheidung legte die US-Staatsanwaltschaft Berufung ein. Das Hauptverfahren soll voraussichtlich am 27. und 28. Oktober stattfinden.