Kein Platz mehr in den Krankenhäusern auf Guadeloupe. Präfekt verkündet harten Covid-Lockdown. Beginn der nächtlichen Ausgangssperre vorgezogen.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die Covid-Situation auf Guadeloupe als "dramatisch" bezeichnet. An diesem Freitag wird der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre auf sieben Uhr abends vorgezogen. Tagsüber darf sich niemand weiter als fünf Kilometer von seinem Wohnort entfernt aufhalten. Nur Lebensmittelläden und Apotheken bleiben geöffnet.
Der Präfekt von Guadeloupe, Alexandre Rochatte, verkündete:
"Alle müssen zu Hause bleiben, Ausnahmen gibt es nur für lebensnotwendige Aktivitäten. Klare Ansage, und die muss befolgt werden: in den kommenden drei Wochen ist es absolut notwendig, auf soziale Interaktionen zu verzichten, es sei denn, es lässt sich nicht vermeiden."
Harter Lockdown
Mit dem harten Lockdown wollen die Behörden die mit rasender Geschwindigkeit um sich greifende Seuche bremsen. So schlimm wie auf den Inseln war es in Festlandfrankreich nie: die Inzidenzrate liegt bei 2000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern, das ist zehnmal mehr als der französische Durchschnitt.
Auf Guadeloupe gibt es zu "normalen Zeiten" gerade einmal 27 Intensivbetten, das wurde jetzt auf 67 aufgestockt. In den kommenden Tagen und Wochen soll die Kapazität der Intensivversorgung auf bis zu 130 Betten hochgefahren werden.
Marc Valette leitet die Notfallabteilung des Zentralkrankenhauses Guadeloupe:
"Wir sind voll. Was bedeutet das konkret? Wir können keine neuen Patienten mehr aufnehmen. Wir haben keine unbelegten Reservebetten mehr auf unserer Intensivstation."
Und die Urlauber?
Anderers als im Fall von Martinique wurden Touristen offiziell noch nicht aufgefordert, Guadeloupe zu verlassen. Auf beiden Inseln ist die Impfquote sehr niedrig, nur ein Fünftel bis ein Viertel der Bewohner haben die Erstimpfung erhalten.