Trotz Kritik: Biden steht voll und ganz hinter US-Truppenabzug

US-Präsident Joe Biden
US-Präsident Joe Biden Copyright Evan Vucci/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit DPA /AP
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Amerikanische Truppen sollten nicht in einem Krieg kämpfen und sterben, für den die afghanischen Streitkräfte selbst nicht bereit sind zu kämpfen, sagte Biden. Dennoch stellt sich die Frage der Schuld. In den USA lebende Afghanen äußern sich zutiefst besorgt über die jüngste Entwicklung.

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Am Montag Abend brach US-Präsident Joe Biden sein langes Schweigen und äußerte sich in einer Rede an die Nation erstmals offiziell zur Lage in Afghanistan.

Nach der quasi widerstandslosen Eroberung Kabuls durch die Taliban wird die Kritik an dem von ihm beschlossenen US-Truppenabzug immer lauter. Biden jedoch verteidigte seine Entscheidung mit Nachdruck. Er stehe voll und ganz dahinter.

Einen "guten Zeitpunkt für den Abzug" gab es nie

"Nach 20 Jahren habe ich auf schmerzhafte Weise gelernt, dass es nie einen guten Zeitpunkt für den Abzug der US-Streitkräfte gab. Genau deswegen sind wir noch dort.

Die Wahrheit ist, dass sich die Lage schneller entwickelt hat, als wir erwartet hatten. Was ist also passiert? Die politischen Anführer Afghanistans gaben auf und flohen aus dem Land. Das afghanische Militär brach zusammen, teilweise ohne den Versuch zu kämpfen.

Amerikanische Truppen können und sollten nicht in einem Krieg kämpfen und sterben, für den die afghanischen Streitkräfte selbst nicht bereit sind zu kämpfen."

Wer trägt die Verantwortung?

Dennoch stellt sich die Frage der Schuld. In den USA lebende Afghanen äußern sich zutiefst besorgt über die jüngste Entwicklung.

Aisha Wahab, Stadträtin in Hayward, sagt, es sei eine große Enttäuschung. "Die afghanische Bevölkerung in der Diaspora hat die führenden Politiker der Welt immer wieder gewarnt, dass dieser Ausgang unvermeidlich ist."

Die Autorin Mizgon Zahir Darby bangt um ihre Familie. "Meine Tante, die in Afghanistan lebt, hat Angst um ihre Kinder, besonders um ihre Töchter."

Andere sagen, ihnen bliebt nichts anderes, als zu beten und zu hoffen, dass ihren Angehörigen in Afghanistan nichts zustößt.

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