Erleichtert und beschämt: NGO-Mitarbeiterin berichtet über Evakuierung

Claudia Peppmüller an Bord einer Militärmaschine
Claudia Peppmüller an Bord einer Militärmaschine Copyright FRIEDENSDORF INTERNATIONAL
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Von Euronews mit AP
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Seit Mittwoch ist sie wieder in zurück in Deutschland und berichtet über das Erlebte. Die Angst vor den Taliban, das Chaos am Flughafen. Es sind Szenen, die sie so schnell nicht wieder vergessen wird.

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Mehr als 900 Menschen hat die deutsche Bundeswehr bislang aus Kabul ausgeflogen. Claudia Peppmüller, die für eine deutsche Hilfsorganisation in Afghanistan arbeitet, war an Bord einer dieser Evakuierungsflüge.

Seit Mittwoch ist sie wieder in zurück in Deutschland und berichtet über das Erlebte. Die Angst vor den Taliban, das Chaos am Flughafen. Es sind Szenen, die sie so schnell nicht wieder vergessen wird.

Kinder, die sich an die Beine klammerten

"Als wir ankamen, war es genau so, wie die Bilder, die gezeigt wurden. Verzweifelte Menschen, verzweifelte Mütter, verzweifelte Väter, Menschen, die ihre Papiere hochhalten. Menschen, die sagten: Wir haben keine, aber ihr müsst uns mitnehmen, wir haben geholfen, wir kommen jetzt nicht an die Papiere!

Kinder, die sich an die Beine klammerten, völlig verstört waren von der Situation. Eine Enge, wo die Amerikaner zum Schluss nur noch die Idee hatten, mit dem Gewehr nach oben zu schießen, um sich wieder etwas Luft zu machen. Es war hart."

Von heute auf morgen Geisterstadt

Claudia Peppmüller, die für Friedensdorf International arbeitet, eine Organisation, die verletzte und kranke Kinder aus Krisengebieten zur Behandlung nach Deutschland bringt, sagt, sie und ihre MitarbeiterInnen seien von dem raschen Vormarsch der Taliban überrascht worden.

Durch Kontakte und Mithilfe der Deutschen Botschaft bekam sie einen Platz in der Militärmaschine. Sie sagt, sie sei beschämt denjenigen gegenüber, die zurückbleiben mussten.

"Kabul wurde von heute auf morgen zur Geisterstadt. Die Menschen haben Angst, und ich würde einfach sagen, das hier Hilfe gebraucht wird und eine humanitäre Katastrophe bevorstehen könnte."

So schnell wie möglich helfen

Peppmüller plant, Ende August nach Kabul zurückzureisen, um so schnell wie möglich wieder den Kindern helfen zu können.

Die Bundesregierung hat bekräftigt, dass die Bundeswehr Menschen aus Kabul ausfliegen werde, solange dies möglich sei.

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