Etablierte Lieferdienste versuchen oft mit Mitteln an der Grenze des Erlaubten, einen großen Bogen um die brasilianischen Armenviertel zu machen. Deshalb sprang das Start-Up Favela Xpress Brasil in die Bresche. Daas Geschäft boomt ganz offensichtlich.
**Ortskundige Kuriere haben das Dasein in einigen brasilianischen Favelas lebenswerter gemacht. Viele der Armenviertel sind für etablierte Liefer- und Paketdienste No-Go-Areas. **
Das liegt in der Regel an fehlender Orientierung in dem Gewirr von Gassen und oft illegal errichteter Behausungen. Da kam Favela Xpress Brasil ins Spiel. Das Start-Up besorgt die Zustellung auf der letzten Meile und feierte jetzt in der Favela Paraisópolis in São Paulo die Auslieferung des 100.000 Pakets.
Giva Pereira ist der Gründer des jungen Unternehmens:"Favela Xpress Brasil löst das Kartierungsproblem und bricht mit den Vorurteilen, die Menschen oder Logistikunternehmen haben. Die sollen hier eigentlich Waren ausliefern, fahren aber gar nicht erst hinein. Es heißt dann oft, dass die Fahrer die Adresse nicht gefunden haben oder die zu Beliefernden nicht zu Hause waren, was all diese Probleme verursacht."
Der Favela Express rollt allein in São Paulo schon durch sechs Siedlungen und ist auf Expansionskurs. Geliefert wird mit umgebauten Pkw und Lastenfahrrädern. Die Zielgruppe ist alles andere als klein: Zwei Millionen der rund 12 Millionen Einwohner São Paulo leben in Favelas, Tendenz steigend.
Favela Express zur Seite stehen potente Investoren wie Lojas Americanas, das größte Einzelhandelsunternehmen Brasiliens.