Brasilien: Bankraub per Rollkommando - mehrere Tote

Mit Sprengstoff und Hochleistungsgewehren bewaffnete Bankräuber haben im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo Zivilisten als Geiseln genommen - und legten auf ihrer Flucht sogar einige als Schutzschilde auf ihre Autos. Mindestens drei Menschen starben nach staatlichen Angaben (EFE). An dem koordinierten Angriff waren nach Medienberichten Dutzende Kriminelle in mindestens 10 Autos beteiligt. Sie sollen mindestens zwei Bankfilialen ausgeraubt haben. Das sei der vierte Grossangriff dieser Art in gut einem Jahr gewesen.
Ein Video des chinesischen Staatssenders CCTV zeigt Männer in Schwarz mit Geiseln, die eine Straße in der 200.000-Einwohner-Stadt Araçatuba entlangmarschieren. Die Stadt liegt 520 Kilometer von Sao Paulo entfernt.
Berichten zufolge benutzte die Bande eine Drohne, um die Bewegungen der Polizei zu überwachen. Die hatte Probleme, auf den Angriff zu reagieren.
Die Kriminellen hatten Fahrzeuge an strategischen Stellen angezündet, um den Zugang zu den Tatorten zu erschweren.
Der Bürgermeister von Araçatuba, Dilador Borges, sagte, die Behörden vermuteten im Stadtzentrum noch nicht detonierte Sprengkörper und forderte die Bewohner auf, in ihren Häusern zu bleiben.
Die kinoreifen Raubüberfälle kommt immer häufiger in kleinen und mittleren Städten in Brasilien vor, wo die Polizei ausgedünnt wird, sie werden "novo cangaço" genannt. Der Name bezieht sich auf die Banditenbewegung Ende des 19. Jahrhunderts.
su mit EFE