Rund 200 Personen unterschiedlicher Länder wurden nach Katar geflogen.
Erstmals seit dem Abzug der US-Truppen Ende August sind wieder Menschen aus Afghanistan ausgeflogen worden. Rund 200 Personen wurden außer Landes gebracht. Sie landeten in Doha im Emirat Katar, von dort aus reisten sie weiter.
„Es war sehr schwierig. Zehn bis 20 Tage haben wir versucht, zum Flughafen zu gelangen. Niemand konnte uns helfen. Wir waren dort, aber es fielen Schüsse, also sind wir wieder abgefahren und zurückgekommen", sagt ein Afghane, der eine Aufenthaltsgenehmigung für die Vereinigten Staaten besitzt. Ein anderer Mann berichtet: „Der Flughafen in Kabul ist bereits zerstört. Für die Menschen dort bleibt nichts übrig. Wir sind froh darüber, dass Katar den Flughafen übernommen hat."
Zusammenarbeit mit Taliban
Neben rund 100 US-Staatsangehörigen waren auch Menschen aus anderen Ländern an Bord des Flugzeugs. Der britische Außenminister und seine niederländische Amtskollegin dankten Katar für die Abwicklung des Fluges. Ned Price, Sprecher des US-Außenministeriums. sagte, die Außerlandesbringung sei das Ergebnis gleichermaßen vorsichtiger wie entschiedener diplomatischer Bemühungen.
„Wir begrüßen die Zusammenarbeit mit den Taliban bei der Ermöglichung dieses Fluges als Teil ihrer Zusage, dass Menschen mit Ausreisepapieren das Land verlassen können, wenn sie das möchten. Unser Stab in Doha und der Sondergesandte, Botschafter Khalilzad, haben den Taliban-Verantwortlichen gegenüber betont, dass weitere derartige Schritte von der internationalen Gemeinschaft begrüßt werden würden“, so Price.
In Afghanistan gaben zwei örtliche Reporter an, bei der Berichterstattung über eine Demonstration festgenommen, anschließend misshandelt und Stunden später freigelassen worden zu sein.