Hol den Vorschlaghammer: Randalieren im Rage Room

Rage Room in Helsinki
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Von Andrea Büring mit afp
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Seit dem Sommer ist der Rage Room in Helsinki ausgebucht. Vor allem Frauen lassen dort Dampf ab.

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Wut, Aggression, Baseballschläger. In der finnischen Hauptstadt Helsinki bricht ein im Sommer eröffneter "Rage Room" alle Rekorde. Der Raum, in dem Besucher und Besucherinnen nach Herzensfrust Objekte zerdeppern können, ist immer ausgebucht.

Eine Marktlücke, die sich in der Covidkrise aufgetan hat, während der sich viele Ängste angestaut haben. Wut zieht sich durch viele Bereiche des Lebens - wie auf dem Arbeitsplatz.

"Es gibt viele interessierte Unternehmen. Sie wollen hierhinkommen und wenn ein Meeting nicht ganz so verläuft wie erwünscht, gehts in den Rage Room und dann werden Sachen zertrümmert", sagte Janne Raninen.

Erst vor sechs Monaten ist der 44-Jährige aus dem Gefängnis entlassen worden. Er meint rückblickend, sein Leben wäre anders verlaufen, hätte er in der Vergangenheit die Möglichkeit gehabt, in einen Rage Room zu gehen.

Das Blatt hat sich für ihn inszwischen gewendet - dank dem Rage Room. Dieser wird in Helsinki vor allem von Frauen besucht: 80 Prozent der Klientel sind weiblich und zwischen 25 und 45 Jahren alt. Junge Mütter, Karrierefrauen, die Liste ist lang. Vor allem der Scheidungsraum hat einen durchschlagenden Erfolg.

Frauen dürfen keine Wut zeigen, sie müssen sich immer im Griff haben, sich anständig benehmen. Daher müssen Frauen andere Wege finden, Dampf abzulassen, zum Beispiel durch Sport.
Sanna Sulin
Rage Room Helsinki

Ein Geschäftsmodell, das sich bereits in den USA großer Beliebtheit erfreute.

Bleibt nur eine Frage offen: Wer muss aufräumen?

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