Vor dem Leichenschauhaus in Guayaquil warteten Angehörige von Häftlingen auf Informationen. Dabei spielten sich zum Teil dramatische Szenen ab.
Verfeindete Gangs haben in einem Gefängnis nahe der ecuadorianischen Wirtschaftsmetropole Guayaquil ein Blutbad angerichtet. 116 Insassen kamen laut Angaben der Staatsanwaltschaft in der Haftanstalt Guayas N1 ums Leben. Dabei sollen mehrere Opfer enthauptet worden sein.
Mindestens 78 Gefangene und zwei Polizisten wurden verletzt. Bei den Bandenkämpfen kamen demnach auch Schusswaffen und Sprengsätze zum Einsatz.
Spezialeinsatzkräften gelang es, die Kontrolle über das Gebäude zu übernehmen. Dennoch blieb die Lage auch nach dem Ende der Kämpfe angespannt.
Schlachtfeld der Bandenmachtkämpfe
Präsident Guillermo Lasso verhängte für 60 Tage den Ausnahmezustand über den Strafvollzug im ganzen Land. "Es ist bedauerlich, dass die Banden versuchen, die Gefängnisse zu einem Schlachtfeld für ihre Machtkämpfe zu machen", sagte der Staatschef bei einer Pressekonferenz.
Vor dem Leichenschauhaus in Guayaquil warteten Angehörige von Häftlingen auf Informationen. Dabei spielten sich zum Teil dramatische Szenen ab.
Forensiker ermitteln
Einige von ihnen schilderten später Reportern die Grausamkeit, mit der ihre Angehörigen getötet worden waren. Um die Arbeit der Ermittler und Forensiker abzusichern, zogen Soldaten einen Sicherheitskordon um die Haftanstalt.
In Ecuador kam es in den vergangenen Monaten immer wieder wegen rivalisierender Banden zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Gefängnissen. Dies war die bislang mörderischste.