Babyn Jar: Gedenken an 33.771 erschossene Menschen

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Von Euronews mit dpa
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Bundespräsident Steinmeier sprach bei der Gedenkfeier in Kiew.

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Zum 80. Jahrestag des Massakers von Babyn Jar hat in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eine Gedenkfeier stattgefunden.

Am 29. und 30. September 1941 erschossen deutsche Truppen 33.771 jüdische Bewohner von Kiew in der Waldschlucht Babyn Jar.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte, die Babyn-Jar-Gedenkstätte werde den Ermordeten nicht mehr helfen, aber sie werde den Lebenden helfen, denen, die davon wissen sollten, die sich daran erinnern und ihren Kindern, ihren Enkeln und Urenkeln davon erzählen, vom Grauen, dem Schmerz und dem Leid, das Nazismus, Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz der Menschheit zufügten. Babyn Jar sei ein Ort, den Gott für immer verlassen habe.

Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sagte, die Menschheitsverbrechen des Holocaust hätten nicht erst in den Vernichtungslagern begonnen, sondern bereits auf dem Feldzug Richtung Osten. Steinmeier sagte: "Wer in meinem Land, in Deutschland, weiß heute von diesem Holocaust durch Kugeln. Wer kennt sie, diese mit Blut getränkten Namen. All diese Orte, sie haben keinen angemessenen Ort in unserer Erinnerung. Die Ukraine ist auf unserer Landkarte der Erinnerung noch viel zu blass, viel zu schemenhaft verzeichnet."

Der israelischen Präsident Izchak Herzog sprach von zwei Verbrechen in der Schlucht: Dem Massenmord und dem Versuch, daran nicht mehr zu erinnern. So etwas dürfe nie wieder geschehen. 

Bis zur Befreiung der ukrainischen Hauptstadt durch die Rote Armee im November 1943 wurden in der Waldschlucht Babyn Jar bei Kiew rund 100.000 Menschen ermordet. Die Schlucht gilt als das größte Massengrab in Europa.

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