Ende Oktober schickt der Kreml alle Arbeitnehmenden in Russland für eine Woche nach Hause. Damit soll die sich abzeichnende Überlastung der Kliniken abgewendet werden.
Russland stemmt sich gegen die dramatisch in die Höhe schnellenden Corona-Infektionszahlen. Wie schon zu Beginn der Pandemie ordnete Präsident Wladimir Putin eine arbeitsfreie Woche mit Lohnfortzahlung für alle Beschäftigten an.
Die Maßnahme wurde live im Staatsfernsehen angekündigt und kostet über 320 Millionen Euro. Putin räumte ein: "Die Situation in Bezug auf die Corona-Infektionen im Land ist schwierig. Das Tempo der Ausbreitung der Pandemie in vielen Regionen hat in letzter Zeit deutlich zugenommen. Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, haben gerade die statistischen Zahlen genannt. In der Zwischenzeit ist die Impfrate in der Bevölkerung leider weiterhin niedrig geblieben."
Russische Kliniken in Bedrängnis
Regionen, die von der Pandemie besonders stark betroffen sind, können die arbeitsfreie Woche eigenmächtig verlängern. Brennpunkte gibt es viele. in 27 der 85 Regionen liegt die Bettenauslastung der Kliniken nach Regierungsangaben bei über 90 Prozent.
Zuletzt gab es 1.028 Todesopfer innerhalb von 24 Stunden und damit einen neuen Höchststand. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen lag an diesem Mittwoch bei über 34.000.
Als Hauptursache für die dramatische Zuspitzung gilt die von Putin erwähnte Impfmüdigkeit. Obwohl Russland über mehrere eigene Vakzine verfügt, sind erst ein knappes Drittel der 146 Millionen Menschen vollständig geimpft. Laut Medienberichten misstrauen viele den russischen Eigenproduktionen wie Sputnik V.