Plattformarbeiter: Gemeinsam gegen Uber & Co

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Von Aida Sanchez Alonso
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Uber-Fahrern protestierten im Europäischen Viertel in Brüssel gegen ihre Arbeitsbedingungen in der sogenannten Plattform-Wirtschaft. Das Timing war gut, denn die EU-Kommission will bis zum Jahresende genau diese empfundenen Mißstände beheben.

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Das Europäische Viertel in Brüssel - blockiert von Uber-Fahrern. Sie protestierten gegen ihre Arbeitsbedingungen in der sogenannten Plattform-Wirtschaft. Das Timing war gut, denn die EU-Kommission will bis zum Jahresende genau diese empfundenen Mißstände beheben.

Im September hatte bereits das Europäische Parlament Prekarität und schlechte Arbeitsbedingungen bei Uber und anderen Unternehmen kritisiert.

Die Plattformen hätten einen Weg gefunden, die Vorteile von unabhängigen und angestellten Beschäftigten zu nutzen, so die französische Linksabgeordnete Leïla Chaibi. Die Arbeiter dagegen hätten die Nachteile beider Modelle abbekommen. Die Plattformen würden die Menschen ausnutzen und ihrer Verantwortung als Arbeitgeber nicht nachkommen.

Doch die Arbeitsbedingungen sind nicht das einzige Problem. Alberto Álvarez, Chef der Taxi-Gewerkschaft in Barcelona, die Uber zwei Mal aus der Stadt verdrängt hat, warnt vor einem anderen Risiko. Dieses bestehe darin, dass die von den Plattformen benutzten Algorithmen nicht kontrolliert würden. Laut einer Studie seiner Gewerkschaft beobachten sich Plattformen wie Cabify, Uber und Bolt gegenseitig, um die Preise nach oben zu treiben.

Sobald einer die Preise anhebe, würden dies die anderen erkennen und nachziehen. Und dies sei komplett verboten. Preisabsprachen seien ein illegales Kartell. Mit diesen Algorithmen hätten sie aber einen Weg gefunden, gegen Arbeitsverträge zu verstoßen.

Diese Algorithmen sind nicht öffentlich, sondern vielmehr ein Geschäftsgeheimnis. Doch sie bestimmen Preise und sogar Arbeitszeiten. In der EU haben bislang elf Prozent aller Beschäftigten für Plattformen gearbeitet - Tendenz steigend.

Journalist • Stefan Grobe

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