Umstrittene Wahlen: Ortega für vierte Amtszeit bestätigt

Der autoritär regierende nicaraguanische Präsident Daniel Ortega ist bei umstrittenen Präsidentschaftswahlen für eine vierte Amtszeit bestätigt worden. Nach in der Nacht veröffentlichten Teilergebnissen lag Ortega mit 75 Prozent vorn.
Die USA verurteilten die Abstimmung als Scheinwahl, die EU Die EU spricht den Wahlen in Nicaragua jegliche Legitimität ab. Nicaraguanische Sicherheitsbehörden hatten in den Monaten vor der Wahl mehrere Oppositionelle, darunter sieben aussichtsreiche Präsidentschaftskandidaten verhaftet oder unter Hausarrest gestellt. Die Opposition hatte dazu aufgerufen, der Abstimmung aus Protest fernzubleiben.
Der seit 14 Jahren regierende Ex-Guerillakommandant Ortega brachte einen Diktator zu Fall, um dann selbst einen zunehmend autoritären und repressiven Regierungsstil zu entwickeln. 2014 wurde die Begrenzung der Amtszeiten des Präsidenten abgeschafft. 2018 wurden Massenproteste gegen Ortega von den Sicherheitskräften gewaltsam niedergeschlagen, mehr als 300 Menschen wurden getötet.