Für welche politische Linie steht der 63-Jährige, der in Frankreich insbesondere als Fernsehpersönlichkeit und Autor bekannt ist?
Der Politikjournalist und Autor Eric Zemmour will französischer Staatspräsident werden. Der 63-Jährige - politisch rechtsaußen anzusiedeln - gab jetzt bekannt, sich bei der Wahl im April um das höchste Staatsamt zu bewerben.
Scharfzüngiger Politikkommentator mit radikalen Ansichten
Zemmour, der zweimal wegen Anstiftung zum Rassenhass verurteilt wurde, sagt von sich, Frankreich retten zu wollen, insbesondere die Einwanderung aus muslimisch geprägten Ländern ist ihm ein Dorn im Auge. Die Bevölkerung in Frankreich fühle sich deshalb kolonisiert, behauptet Zemmour. Lange arbeitete er als Zeitungsjournalist, ehe er sich in den vergangenen Jahren im Fernsehen einen Ruf als scharfzüngiger Politikkommentator mit radikalen Ansichten einen Namen machte.
Berberischer Herkunft
Zemmour ist jüdischen Glaubens, er stammt vom Volksstamm der Berber ab, seine Eltern wanderten während des Algerienkrieges aus Nordafrika nach Frankreich aus.
War er ursprünglich eher linken Politideen zugewandt, legte Zemmour einen radikalen Wandel hin und vertritt mittlerweile nationalistische Ansichten. Er schlug unter anderem vor, per Gesetz vorzuschreiben, dass Kinder einen französischen Vornamen tragen müssen und forderte, die Zusammenführung ausländischer Familien zu verbieten.
Donald Trump auf Französisch?
Oft wird Zemmour mit US-Altpräsident Donald Trump verglichen, da sich auch dieser über seine Rolle in den Medien zum Politiker mit radikalen Ansichten wandelte. Wie Trump bedient sich Zemmour gerne Vereinfachungen und Verknappungen, um umfassende politische Zusammenhänge zu erklären, wettert gegen die Herrschenden, fiel durch frauenfeindliche Aussagen auf und stellt sich als Verteidiger der vermeintlichen Ursprungsbevölkerung des Landes dar.