Jens Spahn räumt Versäumnisse ein - über 1 % Infizierte in Deutschland

Gesudnheitsminister Jens Spahn bei der Pressekonferenz in Berlin an diesem Freitag
Gesudnheitsminister Jens Spahn bei der Pressekonferenz in Berlin an diesem Freitag Copyright Kay Nietfeld/(c) Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten
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Von Euronews mit AP, dpa
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Der scheidende deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn hat Fehler im Umgang mit Ungeimpften eingestanden. Man hätte früher handeln müssen. Das RKI berechnete, dass über ein Prozent der Bevölkerung infiziert sind.

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Es wird immer ungemütlicher für Ungeimpfte in Deutschland. Nicht nur auf vielen Weihnachtsmärkten, so sie denn stattfinden - wie etwa auf dem Gendarmenmarkt in Berlin - reicht ein negatives Corona-Testergebnis nicht mehr aus.

Nach den Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz bleibt Impfverweigerern künftig der Zugang zu einem Großteil des öffentlichen Lebens versperrt. Und im Hintergrund schwelt die allgemeine Impfpflicht. Gegen sie sprach sich bei einer nicht repräsentativen Umfrage in Berlin und Gronau niemand aus.

Einziger Weg aus er Krise?

Eine junge Frau meinte auf dem Gedarmenmarkt: "Ich find das super ehrlich gesagt dass strengere Maßnahmen da sind. Ich arbeite selbst im Krankenhaus, krieg das mit und weiß genau, wie die Situation da ist. Ich find's tatsächlich fast grenzwertig, dass Weihnachtsmärkte überhaupt stattfinden. Deshalb ist die 2G- oder sogar 2G-Plus-Regel eine gute Alternative, um den Mittelweg zu finden, ja."

Eine ältere Frau sagte kurz und knapp: "Bei anderen Impfungen wie Masern, Mumps ist das ja auch so. Da gibt es auch ein Gesetz."

Eine ältere Frau dachte eher selbstlos vor allem an die Nöte der Ungeimpften: "Ich find die ist richtig, die Impfpflicht. Warum? Weil viele drunter zu leiden haben, die nicht geimpft sind. Ausgangssperre, kein Kneipenbesuch, Veranstaltungen werden abgesagt. Man muss überall seinen Ausweis zeigen und wenn ich da nicht geimpft bin, dann ist das nicht so gut."

Eine junge Frau glaubt, dass es keinen anderen Ausweg aus der Krise als die Impfpflicht gibt: "Ich bin dafür tatsächlich. Ich bin ja auch vollständig geimpft und bald werde ich mich boostern lassen. Ich finde es ist gut so, damit wir aus dieser Krise hier rauskommen. Sonst ist es nicht möglich. Diese Freiwilligkeit zieht uns von einer Welle zur anderen und - tja."

Allerdings: Im täglich schwieriger werdenden Kampf um Leben und Tod ist die Impfpflicht kein Allheilmittel. Nicht nur in der Klinik Rosenheim, auch in anderen bayerischen oder sächsischen Krankenhäusern können neue Intensivpatienten praktisch nicht mehr aufgenommen werden. Die Luftwaffe fliegt schon seit Tagen Erkrankte quer durch die Republik.

Spahn räumt Versäumnisse ein

Der scheidende deutsche GesundheitsministerJens Spahn räumte ein: "Wir hätten viel früher diese Konsequenz im Umgang mit ungeimpften Bürgerinnen und Bürgern an den Tag legen müssen. Denn sie treffen ihre Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, eben nicht nur mit Folgen für sich selbst. Sondern in dieser Pandemie immer auch mit Folgen für alle anderen."

Lothar H. Wiehler, der Präsident des Robert Koch-Instituts, präsentierte die Spitze des Eisbergs: "Im Moment gibt es in Deutschland geschätzt rund 926.000 aktive Fälle. Das heißt, etwas mehr als ein Prozent der Gesamtbevölkerung ist infiziert. Und wir gehen von einer Untererfassung von etwa Faktor zwei oder drei aus."

Spahn betonte, für das Ziel von bis zu 30 Millionen Impfungen in Deutschland bis Jahresende sei genug Impfstoff verfügbar.

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