Härtere Corona-Einschnitte in Deutschland: Bekanntgabe erst am Donnerstag

Der Berliner Bahnhof Friedrichstraße an diesem Dienstag
Der Berliner Bahnhof Friedrichstraße an diesem Dienstag Copyright Markus Schreiber/Copyright 2021 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews mit AP, AFP, dpa
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Bei dem informellen Bund-Länder-Treffen in Berlin haben sich die Teilnehmenden, darunter die scheidende Kanzlerin Merkel und ihr wahrscheinlicher Nachfolger Scholz, auf schärfere Regeln verständigt. Konkret wird es erst am Donnerstag. Aber der neue Krisenstab mit einem General als Chef steht.

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Zur Bekämpfung der Pandemie in Deutschland planen Bund und Länder härtere Maßnahmen. Im Gespräch sind weitere Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte, eine Ausweitung der 2G-Regel auf den Einzelhandel und Restriktionen für Großveranstaltungen. Konkrete Beschlüsse sollen am Donnerstag bekanntgegeben werden.

Auch über die Einführung einer allgemeinen Impfpflicht solle eine zeitnahe Entscheidung gefällt werden, hieß es nach einer Bund-Länder-Konferenz mit Kanzlerin Angela Merkel und ihrem designierten Nachfolger Olaf Scholz. Er kündigte an, bei einer Bundestagsabstimmung für die allgemeine Impfpflicht votieren zu wollen. Die Einrichtung eines neuen Expertenstabs im Kanzleramt ist dagegen schon beschlossene Sache. Im Zentrum steht Polit-Neuling General Carsten Beuer.

Dem SPD Gesundheitsexperten Karl Lauterbach gehen die Ergebnisse des informellen Bund-Länder-Treffens nicht weit genug. Der Effekt der Auffrischungsimpfungen komme zu spät. Und: Zeichen einer Entspannung der Infektionslage könnten auch anders gedeutet werden.

"Impfzentren wie Weihnachtsbäume"

Großbritannien steht vor der Wiedereinführung einer Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen öffentlichen Räumen. Außerdem beginnt eine Booster-Kampagne für Erwachsene. Premierminister Boris Johnson kündigte an, provisorische Impfzentren würden wie Weihnachtsbäume aus dem Boden sprießen. Ziel sei, bis Ende Januar allen Erwachsenen eine Auffrischungsimpfung anzubieten.

Johnson erläuterte das Vorhaben: "Mit einer Booster-Impfung ist die Immunreaktion stärker. Deshalb hat das Impf-Komitee gestern empfohlen, nicht nur allen 12- bis 15-Jährigen eine zweite Dosis anzubieten, sondern auch allen über 18-Jährigen eine Booster-Impfung, und den Mindestabstand zwischen einer zweiten Dosis und einer Auffrischung von sechs auf drei Monate zu verkürzen. Das bedeutet, dass nun allein in England mehr als 14 Millionen Erwachsene Anspruch auf eine Auffrischungsimpfung haben."

Notstand in Tschechien

In fast allen europäischen Ländern steigen die Infektionszahlen unaufhörlich. In der Tschechischen Republik hat die scheidende Regierung den Notstand und vielerorts die 2G-Regel verhängt. Das Militär hilft in Kliniken aus. Vereinzelt mussten national bereits Erkrankte verlegt werden.

WHO lobt und kritisiert

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus lobte Südafrika und Botsuana an diesem Dienstag, die neue Omikron-Variante entdeckt, sequenziert und die Informationen darüber schnell geteilt zu haben. Auf WHO-Kritik stießen Reisebeschränkungen gegen Länder im Süden Afrikas.

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