Trotz Quasi-Lockdown: 40.000 auf Corona-Demo in Wien
Bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen in Österreichs Hauptstadt Wien gab es am Samstag regen Zulauf - trotz Lockdown für Ungeimpfte. Die Polizei sprach von 40.000 Teilnehmer:innen, die sich von verschiedenen Sammelpunkten aus Richtung Heldenplatz bewegten.
Bei Auseinandersetzungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei wurde mindestens ein Sicherheitsbeamte verletzt. Die Polizisten wurden mit pyrotechnischen Gegenständen beworfen. Es hat einige Festnahmen wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Nichteinhaltung der Maskenpflicht.
Auf den Transpartenten waren Sprüche zu lesen wie "Ihr kriegt uns nie" oder „Nein zum Impfzwang“. Die Menschen schwenkten Österreich-Fahnen, zu sehen waren auch steirische und kroatische Fahnen und vereinzelt auch Symbole der QAnon-Verschwörungstheoretiker.
Unter den Demonstrant:innen waren auch Familien mit Kindern. Zuletzt wurde bekannt, dass 150 Lehrer:innen aus dem Bundesland Vorarlberg offenbar vorhaben, ihren Job zu kündigen oder sich kündigen lassen, wenn in zwei Monaten in Österreich die allgemeine Impfpflicht kommt.
Deutschland: Ampel will 30 Millionen Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen
Die künftige Ampelregierung in Deutschland setzt in der vierten Coronawelle auf einen Schub beim Impfen. Noch bis zum Jahresende soll es bis zu 30 Millionen Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen geben, sagte der designierte Kanzler Olaf Scholz auf dem SPD-Parteitag am Samstag. Kümmern soll sich darum ein neuer Krisenstab.
Mehr als 4.700 Covid-19-Patient:innen werden in Deutschland derzeit auf Intensivstationen behandelt. Die Krankenhäuser sind zunehmend am Limit, so die geschäftsführende Bundeskanzlerin in ihrem Podcast.
"Wir sind mitten in dieser vierten Pandemiewelle in einer sehr ernsten Lage. In manchen Teilen unseres Landes kann man sie nur dramatisch nennen. Übervolle Intensivstationen, Schwerkranke, die quer durch Deutschland geflogen werden müssen, um die nötige Versorgung zu bekommen - und zurzeit Tag für Tag eine schrecklich hohe Zahl von Menschen, die das Virus das Leben kostet, so Merkel
Frankreich rüstet sich für strengere Corona-Regeln
In Frankreich werden immer mehr Covid-19-Patient:innen auf den Intensivstationen behandelt. Vor Beratungen über strengere Corona-Regeln am Montag greifen zum Wochenende bereits einzelne Verschärfungen.
So gilt für Wintersportler in den Ski-Stationen seit Samstag die Pflicht zum Nachweis von Impfung, Genesung oder eines negativen Tests mit dem landesweiten Corona-Pass.
Die Sieben-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Neuinfektionen innerhalb einer Woche auf 100 000 Einwohner - liegt in Frabnkreich derzeit bei landesweit deutlich über 300.
Unterdessen sorgt der Ansturm auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg weiter für Diskussion, da sich die Corona-Lage im Elsass rapide verschlechtert und Kliniken dort bereits Notfallpläne aktiviert haben. Seit Freitag gelten für den Weihnachtsmarkt in Straßburg deshalb verschärfte Regeln.
Maskenpflicht in Roms Innenstadt
In der Innenstadt von Rom gilt seit Samstag bis zum 31. Dezember eine Maskenpflicht. Zu den betroffenen Gebieten gehören touristische Hotspots wie der Trevi-Brunnen und die Spanische Treppe, die häufig überfüllt sind. Der neue Bürgermeister Roberto Gualtieri unterzeichnete eine entsprechende Verordnung.
Auch andere italienische Großstädte haben vor den Weihnachtsfeiertagen ähnliche Vorschriften eingeführt. Ab Montag müssen die Menschen in ganz Italien am Arbeitsplatz, in Verkehrsmitteln, Restaurants, Kinos, Theatern, Sportstätten und Fitnessstudios einen "Grünen Pass" vorzeigen.
Allerdings haben sich die 30- bis 59-Jährigen als impfresistent erwiesen: Fast 3,5 Millionen haben sich noch nicht impfen lassen.