Ärger über "Kinderkram": Präsidentenwahl in Rom muss in die 5. Runde

Auch beim 4. Wahlgang zeichnete sich keine ausreichende Mehrheit ab.
Auch beim 4. Wahlgang zeichnete sich keine ausreichende Mehrheit ab. Copyright Remo Casilli/AP
Von Euronews mit DPA
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Draghi, Casini, Belloni.? Auch der 4. Wahlgang brachte keine klaren Verhältnisse. Derweil wächst in Rom der Ärger über das politische Gerangel.

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Auch die vierte Abstimmungsrunde bei der Präsidentenwahl im italienischen Parlament brachte keine Annäherung - dabei hätte diesmal die einfache Mehrheit für einen Sieg gereicht.

Doch trotz intensiver Verhandlungen kam keiner der Kandidaten auf mindestens 505 von 1009 Stimmen. Die meisten davon entfielen auf Sergio Mattarella - der auf keinen Fall erneut das Amt übernehmen will.

Damit geht es am Freitag in den nächsten 5. Wahlgang. Dabei zeichnen sich dem politischen Analysten Pietro Paganini zufolge zwei mögliche Szenarien ab.

Wer könnte Draghi ersetzen?

"Erstens: Draghi bleibt Premierminister und stellt damit sicher, dass die Stabilität des Landes und die Glaubwürdigkeit der Regierung nicht beeinträchtigt werden. Die internationale Gemeinschaft und die europäischen Institutionen würden diese Option als beruhigender empfinden.

Denn sollte Draghi - Szenario Nummer 2 - für die nächsten sieben Jahre Präsident werden, wäre die Glaubwürdigkeit des Landes infrage gestellt. Die Frage ist, wer ihn ersetzen wird, vor allem aber, wer ihn tatsächlich ersetzen kann, indem er sowohl eine politische als auch eine technokratische Rolle in einer so schwierigen Zeit verkörpert, in der westliche Welt in einer Identitätskrise steckt."

"Dieser Kinderkram muss aufhören"

Als aussrichtsreichste Kandidaten neben Ministerpräsident Draghi gelten der ehemalige Parlamentspräsident Pier Ferdinando Casini und die aktuelle Geheimdienstkoordinatorin Elisabetta Belloni.

Derweil wächst in Rom der Ärger darüber, dass sich die Wahl so lange hinzieht. Ihr tue das für das Land leid, sagte die Senatorin und ehemalige EU-Kommissarin Emma Bonino. Der frühere Ministerpräsident Matteo Renzi sprach mit Blick auf das taktische Gerangel der Parteien von "Kinderkram, der aufhören" müsse.

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