Selenskyj: Russland will Ukrainer um Brot und Wasser betteln sehen

Panzer auf dem Vormarsch in Richtung Kiew werden offenbar durch einzelne Explosionen kurzzeitig aufgehalten
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Von Euronews mit AFP, AP,dpa
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Das sei Teil des russischen Plans, das Volk zu demütigen, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Fernsehansprache. Russische Truppen sind gefährlich nah an die Hauptstadt Kiew herangerückt. Die Lage in Mariupol beschreibt das Rote Kreuz als "apokalyptisch".

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Russische Bodentruppen nähern sich unaufhörlich, aber nicht reibungslos der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Aufnahmen des Geheimdienstes des ukrainischen Militärs sollen Attacken auf russische Panzer in Brovary zeigen, unmittelbar an der östlichen Stadtgrenze von Kiew. 

Bedeutet: russische Truppen stehen jetzt im Norden, Westen und Osten Kiews, der Belagerungsring scheint sich bald zu schließen.

Obwohl die ukrainische Armee in der Region auf Achtungserfolge am Boden verweist. ist die russische Lufthoheit kaum bestreitbar. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Aufnahmen von einem Kampfhubschrauber-Einsatz an einem unbekannten Ort.

Situation in Mariupol "apokalyptisch"

In der bereits belagerten und umkämpften Hafenstadt Mariupol wird die Lage nach der fatalen Bombardierung der Geburtsklinik laut der Stadtverwaltung immer dramatischer. Bomben seien in der Technischen Universität und nahe eines Wohnhauses explodiert. Durch den Angriff auf das Kinderkrankenhaus mit der angeschlossenen Geburtsklinik sind nach offiziellen Angaben drei Menschen getötet und 18 verletzt worden.

Der Bürgermeister von Mariupol sagte, während der ersten zehn Tage der Belagerung seien 1207 Zivilisten ums Leben gekommen. Das Rote Kreuz nannte die Lage in der Stadt am Schwarzen Meer "apokalyptisch". Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner kauern sich in behelfsmäßigen Schutzräumen zusammen. Nach übereinstimmenden Berichten gibt es keine Lebensmittel oder Trinkwasser oder Strom und auch Heizungen funktionieren nicht.

"Teil ihres Plans"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hielt auch an diesem Donnerstag eine Videoansprache: "Die russischen Truppen haben bereits eine humanitäre Katastrophe in der Ukraine verursacht. Das ist Teil ihres Plans. Sie wollen unser Volk demütigen, damit es auf Knien um Brot und Wasser aus den Händen der Invasoren betteln muss. Die Ukrainer sollen ihr Leben nur retten können, indem sie in die besetzten Gebiete oder nach Russland gehen. Deshalb blockieren sie Mariupol, deshalb blockieren sie Wolnowacha, und sie blockieren andere Städte."

Sirenen schrillten tagsüber im menschenleeren Zentrum von Kiew. Jedesmal fährt Hunderttausenden Menschen in ihren Kellern ein Schreck durch die Glieder. Im Moment kann niemand einschätzen, wie lange die Hauptstadt den Invasoren wird standhalten können.

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