Die Regierung der Ukraine und die Führung von Russlands Armee haben sichere Flucht-Korridore aus drei umkämpften Städten vereinbart.
Die ukrainische Regierung hat sich eigenen Angaben zufolge mit der Führung der russischen Truppen auf Korridore zur Evakuierung von Zivilist:innen geeinigt. So soll es nach Wochen der Belagerung möglich sein, aus dem eingekesselten Mariupol zu fliehen. Angaben örtlicher Behörden zufolge harren dort noch mehr als 100.000 der einst 440.000 Einwohner:innen aus.
Man habe sich auf drei humanitäre Korridore geeinigt, so die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschuk. In der Region Donezk können die Menschen aus Mariupol mit privaten Autos nach Saporischschja fliehen.
Schon seit Wochen gab es in Mariupol kaum noch etwas zu essen oder zu trinken. Nach ukrainischen Angaben sind in der Hafenstadt mindestens 5.000 Zivilisten getötet worden.
Auch ein Geburtsklinik der Stadt war Ziel eines Luftschlags.
Wieviele Menschen getötet wurden, die im Keller eines Theaters Schutz gesucht hatten, konnte nicht unabhängig überprüft werden.
Zudem soll es zwei weitere Korridore aus den Städten Enerhodar und Melitopol geben, für die Busse des Zivilschutzes bereitgestellt werden. Menschen aus Mariupol können sich zudem im zwischen Mariupol und Melitopol an der Küste gelegenen Berdjansk von Bussen abholen lassen.
Saporischschja - die Stadt, in der das größte AKW Europas steht - ist für viele Geflohene aus Mariupol der erste Anlaufpunkt. Die Menschen, die dorthin geflohen sind, berichten von Leichen in den Straßen von Mariupol und dass auf der Flucht auf sie geschossen wurde.