Horror in der Ukraine: Fotos erzählen das Grauen von Butscha und in anderen Vororten von Kiew
Die mutmaßlichen Kriegsverbrechen von Russlands Truppen in Butscha bei Kiew in der Ukraine sollen jetzt untersucht werden.
Laut ukrainischen Behörden sind nach dem Abzug der russischen Truppen in den Städten rund um die Hauptstadt Kiew die Leichen Hunderter Zivilisten gefunden worden. Internationale Journalistinnen und Journalisten, die am Montag nach Butscha gefahren wurden, zeigten sich entsetzt. Auch erfahrene Kriegsreporter hatten kaum je ähnlich grausame Szenen gesehen.
Weiter unten zeigen wir Fotos, die einen Eindruck vom grausamen Geschehen vermitteln.
Die Bewohnerinnen und Bewohner hatten sich tagelang nicht aus ihren Häusern oder den Kellern getraut. Offenbar lagen die Leichen schon seit Tagen auf den Straßen.
Laut Berichten wurden Menschen beim Einkaufen oder beim Ausführen des Hundes erschossen. Augenzeugen erzählen, russische Soldaten hätten "wie bei einer Safari" zufällig Opfer ausgewählt und erschossen. Andere sagten, einige russische Soldaten seien nach und nach wiedergekommen, hätten einzelne Menschen getötet und die Überlebenden bedroht.
Die Bilder von gefesselten Leichen, die mit dem Gesicht nach unten auf den Straßen lagen, eilig ausgehobene Gräber, die Berichte aus Butscha lösten eine Welle der Empörung aus. Mehrere europäischen Staats- und Regierungschefs schlossen sich dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelenskyj an, sie sprachen von Gräueltaten und Völkermord.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow wies die Vorwürfe zurück und bezeichnete die Aufnahmen als "inszenierte antirussische Provokation".
Polens Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bezeichnete Russland als "totalitär-faschistischen Staat" und sagte: "Die blutigen Massaker, die von russischen Soldaten verübt wurden, verdienen es, beim Namen genannt zu werden: Das ist Völkermord." Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez benutzte ebenfalls das Wort "Völkermord" und sagte, die Verantwortlichen müssten sich für ihre Verbrechen verantworten.
Tagelang hatten Familien verzweifelt versucht, aus Irpin zu fliehen, waren aber auch auf der Flucht beschossen worden.