Wie ukrainische Geflüchtete einem Dorf bei Toledo neues Leben einhauchen

Ukrainer und Einheimische profitieren in Villanueva de Bogas voneinander
Ukrainer und Einheimische profitieren in Villanueva de Bogas voneinander Copyright Euronews/Carlos Malasca
Von Carlos Marlasca
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Das Dorf Villanueva de Bogas litt bis vor einigen Wochen unter Bevölkerungsschwund. Das hat sich durch die Folgen des Krieges in der Ukraine geändert.

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Das Dorf Villanueva de Bogas in der Nähe von Toledo liegt in einem Teil Spaniens, in den es heutzutage nur noch wenige Menschen zieht. Aber seit kurzem gibt es eine Wiederbelebung. Das liegt an zwanzig Schutzsuchenden aus der Ukraine.

Eine von ihnen ist Zoriana Bohonis: "Ich möchte, dass meine Kinder in Sicherheit sind. Ich möchte, dass meine Familie vereint ist. Und wo wir leben werden, weiß ich noch nicht."

Engagierte Nachbarn haben für wohnliche Unterkünfte gesorgt. Mit Smartphone-Apps werden sprachliche Hürden genommen. Die Geflüchteten hatten sich ursprünglich auf schlechtere Lebensbedingungen eingestellt.

Einer der Gastgeber ist Manuel Santiago: "Wir haben ihr (Zoriana Bohonis - Anm. d. Red.) die Grundlagen beigebracht: wie die Waschmaschine funktioniert, die Mikrowelle. All das haben wir ihr am ersten Tag beigebracht, als sie kam. Und jetzt kann sie mit ihrer Familie machen, was sie will. Hier sind sie zu Hause."

Eine Landsfrau spielt eine Schlüsselrolle

Euronews-Korrespondent Carlos Marlasca kommentierte in Villanueva de Bogas: "Die Ankunft der Flüchtlinge ist einer Frau zu verdanken, die seit zehn Jahren in diesem Dorf lebt. Sie wollte zuerst ihre Verwandten in Sicherheit bringen und ergriff dann die Gelegenheit, andere Landsleute zu holen, die nirgendwo anders hin konnten."

Zuerst hat Oksana Boyko in dem Dorf Wohnungen für ihre Landsleute gefunden, und jetzt kümmert sie sich um alles, was sie brauchen, und zwar zu jeder Tageszeit.

Boyko sagte im Gespràch mit Carlos Marlasca: "Sogar auf der Arbeit schicken sie mir bei jedem kleinen Problem eine Nachricht. Ich kann nicht direkt mit ihnen sprechen, aber ich kann antworten oder das Problem lösen, indem ich Leute von hier, aus dem Dorf, die nicht arbeiten, schicke, um ihnen zu helfen."

Drei Prozent Wachstum

Mit nunmehr über siebenhundert Einwohnern hat die Ankunft der Ukrainer die Bevölkerung des Dorfes um drei Prozent erhöht.

Bürgermeister Josê Miguel Rodrigue ist angenehm überrascht: "Die Parks sind bereits voller als zuvor. Mit jungen Menschen. Und ich glaube, dass dies diese Art von Kleinstädten in nicht so beliebten Regionen von Spanien regenerieren und ihnen mehr Vitalität verleihen kann."

Die Kinder der Geflüchteten gehen bereits in die Schule und einige Erwachsene haben auch schon Jobs gefunden.

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