Bei Besuch in Charkiw: Selenskyj feuert Geheimdienstchef

Die Ukraine gerät im Osten immer weiter unter Druck
Die Ukraine gerät im Osten immer weiter unter Druck Copyright AP Photo/Francisco Seco
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Von Euronews mit dpa, ap, afp
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Die Ukraine gerät im Osten immer weiter unter Druck. Selenskyj sieht dort offenbar auch personelle Probleme.

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Die russische Armee zermürbt die ukrainische Verteidigung im Osten weiter mit massivem Beschuss. Nach Angaben Kiews haben die Angreifer zuletzt 46 Orte im Donbas unter Feuer genommen. Mindestens drei Zivilisten seien getötet und Dutzende Gebäude zerstört worden.

Sjewjerodonezk "weitgehend zerstört"

In der nahezu vollständig umzingelten Stadt Sjewjerodonezk wird die Lage für die Menschen immer aussichtsloser. Laut Wolodymyr Selenskyj ist die gesamte Infrastruktur zerstört. "90 Prozent der Häuser sind beschädigt. Mehr als zwei Drittel des Wohnbestands der Stadt sind komplett zerstört", sagte er in einer Videobotschaft.

Der Präsident besuchte am Sonntag erstmals Charkiw, die zweitgrößte Stadt des Landes. Er traf sich dort mit den Streitkräften und feuerte in diesem Zuge den Geheimdienstchef.

"Ich habe den Geheimdienstchef der Region entlassen, weil ich feststellen musste, dass er sich seit Beginn des Krieges nicht um die Verteidigung der Stadt, sondern nur um sich selbst gekümmert hat", sagte Selenskyj. "Aus welchen Motiven? Das werden die Strafverfolgungsbehörden nun herausfinden.“

32 Millionen Euro für Wiederaufbau in Kiew

Während im Osten die Gefechte weitergehen, werden in der Hauptstadt Kiew Häuser wiederaufgebaut. Etwa die Hälfte der einst über zwei Millionen Einwohner:innen wurde durch den Krieg in die Flucht getrieben. 

Mehr als ein Drittel der von der Regierung geplanten Wiederaufbaumittel, rund 32 Millionen Euro, sollen in die Region um Kiew fließen.

Pokorowsk: Front rückt näher

Die Kämpfe im Osten rücken auch immer näher an die Stadt Pokorowsk heran. Sie wurde bislang noch weitgehend verschont und ist eine Art Nadelöhr für Evakuierungen geworden. 

Rund 600 Menschen wurden bereits aus überfüllten Krankenhäusern nahe der Frontlinie geholt und mit medizinischen Spezialzügen Richtung Westen gebracht.

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