Polen, Bulgarien und Finnland erhalten kein Gas mehr aus Russland. Sie wollten nicht in Rubel bezahlen. Die russische Forderung ist eine Reaktion auf die europäischen Sanktionen. Die nächsten Kandidaten: Die Niederlande und Dänemark.
Polen, Bulgarien und Finnland bekommen bereits seit Ende April beziehungsweise Mitte Mai kein Gas mehr aus Russland. Sie wollten nicht in Rubel bezahlen. Die russische Forderung nach Zahlungen in der Landeswährung ist eine Reaktion auf die europäischen Sanktionen in Folge des Ukraine-Kriegs. Die nàchsten Kandidaten: Die Niederlande und Dänemark.
NIEDERLANDE
Kein russisches Gas mehr für die Niederlande, weil die nicht, wie gefordert, in Rubel zahlen wollen - damit werde das Auffüllen der niederländischen Gasreserven für den nächsten Winter schwieriger, so Rob Jetten, für Klima und Energie zuständiger Minister. Das könne auf dem internationalen Gasmarkt Unruhe auslösen. Dennoch hofft er, dass die Gasspeicher rechtzeitig ausreichend gefüllt sein werden. Flüssiggas aus anderen Ländern solle die Lücke füllen - er werden bald mehr Information dazu liefern.
Der zur Hälfte dem niederländischen Staat gehörende Gashändler GasTerrahatte bekanntgegeben, dass er sich weigere, der Forderung von Gazprom nachzukommen, in Rubel zu zahlen. Die Russen wollten in den nächsten vier Monaten 2 Milliarden Kubikmeter Gas liefern, das wurde daraufhin storniert.
GasTerra hat nach eigenen Angaben den Lieferstopp vorausgesehen und die fehlende Gasmenge schon aus anderen Quellen bezogen.
2021 hatte Russland 6,67 Milliarden Kubikmeter Erdgas in die Niederlande exportiert. Das entspricht rund 16 Prozent des Verbrauchs dort.
Minister Jetten unterstützt die Ablehnung von GasTerra.
Rob Jetten, für Klima und Energie zuständiger Minister: „Seit einiger Zeit sehen wir, dass die Energiepreise auf dem gesamten Weltmarkt hoch sind. Der Krieg in der Ukraine macht es nicht einfacher. Aber wir wollen nicht länger von russischem Gas abhängig sein und Putins Kriegskasse aufstocken. Also passt das.“
DÄNEMARK
Auch der dänische Energiekonzern Ørsted erwartet, dass die russische Gazprom wegen ausbleibender Rubelzahlungen auch seine Gaslieferungen einstellen könnte. Am 31. Mai werde man in Euro bezahlen, so die Ankündigung.
Gleichzeitig stellt Ørsted jedoch fest, dass Russland nicht wirklich die Möglichkeit hat, Dänemark das Gas abzudrehen, da es keine direkte Lieferung zwischen den beiden Ländern gebe. Also könne Dänemark stattdessen Gas auf dem europäischen Markt kaufen.
Laut dem dänischen Energie- und Versorgungsminister Dan Jørgensen sollte es für Dänemark keine großen Folgen haben, wenn Ørsted sich weiterhin weigert, die Forderungen Russlands zu erfüllen.
su mit dpa