Geheimdienste: Moskau könnte in 2 Wochen den Donbas kontrollieren

Die russische Blitzkrieg-Operation zur Einnahme der Ukraine hat sich zu einem Grabenkrieg entwickelt, dessen Ende nicht in Sicht ist.
Die russische Blitzkrieg-Operation zur Einnahme der Ukraine hat sich zu einem Grabenkrieg entwickelt, dessen Ende nicht in Sicht ist. Copyright Natacha Pisarenko/Copyright 2022 The Associated Press. All rights reserved
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Von Euronews
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Die russische Blitzkrieg-Operation zur Einnahme der Ukraine hat sich zu einem Grabenkrieg entwickelt, dessen Ende nicht in Sicht ist.

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Die russische Blitzkrieg-Operation zur Einnahme der Ukraine hat sich zu einem Grabenkrieg entwickelt, dessen Ende nicht in Sicht ist. Einhundert Tage nach Kriegsausbruch hat der ukrainische Präsident eine Botschaft der Hoffnung verbreitet.

In einem Video sagte Selenskyj auf einer Straße in Kiew stehend, umgeben von einer kleinen Gruppe der wichtigsten Regierungsmitglieder: "Der Fraktionsvorsitzende ist hier, der Leiter des Präsidialamtes ist hier, der ukrainische Ministerpräsident Schmyhal ist hier, Podoljak ist hier, und Ihr Präsident."

"Unser Team ist viel größer. Die Streitkräfte der Ukraine sind hier. Und vor allem ist das Volk, das Volk unseres Staates hier, das die Ukraine schon seit 100 Tagen verteidigt. Der Sieg wird unser sein. Ruhm der Ukraine."

Die Wahrheit ist allerdings, dass Russlands Truppen, seit sie sich aus dem Norden zurückgezogen und auf den Donbas konzentrieren, langsam, aber unaufhaltsam den Osten einnehmen.

Kreml-Sprecher Dimitry Peskov sagte, dass man eine Reihe von Ortschaften von ukrainischen Nazis-Streitkräften befreit hätte und die Menschen dort wieder normal leben könnten. Und man werde weitermachen, bis alle Ziele der militärischen Sonderoperation erreicht sind.

Russland kontrolliert den größten Teil von Sjewjerodonezk, der Hauptstadt von Luhansk, und den größten Teil von Donezk. Aber das wird ihnen nicht reichen, glauben Experten.

Der russische Appetit wird dort wahrscheinlich nicht aufhören.
Katarzyna Zysk
Professorin am Norwegischen Institut für Verteidigungsforschung

Katarzyna Zysk, Professorin am Norwegischen Institut für Verteidigungsforschung glaubt, dass der "russische Appetit dort wahrscheinlich nicht aufhören würde". Russland würde wahrscheinlich weiter nach Westen vordringen und zum Beispiel versuchen, Mykolaiv einzunehmen und den Hafen von Odessa, so die Verteidigungsexpertin. 

"Und wenn das gelingt, würde Russland wahrscheinlich auch versuchen, zurückzugehen und Kiew einzunehmen."

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste kontrolliert Russland mittlerweile mehr als 90 Prozent der Luhansk-Region. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau dort in den kommenden zwei Wochen vollständig die Kontrolle übernehme.

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